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  • Foto: picture alliance/dpa

Kampf gegen Coronavirus: Hamburg macht seine Spezial-Praxen wieder dicht

Sie sollten beim Anti-Corona-Kampf eine zentrale Rolle spielen – doch jetzt sind Hamburgs „Infektpraxen“ wieder Geschichte! Weil das Angebot nicht ausreichend angenommen wurde, werden die Einrichtungen nach nicht einmal einem Monat wieder geschlossen.

Erst am 22. April hatten die zehn, in der ganzen Stadt verteilten Standorte ihre Pforten geöffnet. Dort sollten all jene Patienten behandelt werden, die unter Symptomen wie Husten und Schnupfen leiden und deshalb möglicherweise an Corona erkrankt sind. Wer Beschwerden hatten, konnte unter einer bestimmten Nummer einen Termin für die „Infektpraxen“ vereinbaren. Ziel war es, infizierte von nichtinfizierten Bürgern zu trennen.

Corona in Hamburg: Wenige Patienten in Infektpraxen

KV-Chef Plassmann

Hamburgs Top-Corona-Strategen: KV-Chef Walter Plassmann (r.) und Dirk Heinrich, Vorsitzender der KV-Vertreterversammlung

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dpa

Doch bereits zum Start wurden die Standorte kaum genutzt. Am 22. April wurden lediglich 50 Patienten behandelt, einen Tag später waren es 100. Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVHH) betonte damals noch, dass die neuen Praxen nicht überflüssig seien – gerade dann nicht, wenn die zweite Corona-Welle auf Hamburg zukommt und die Zahlen wieder steigen.

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Das ist nicht geschehen. Trotz diverser Lockerungen der Corona-Maßnahmen gibt es bislang keinen signifikanten Anstieg der Neuinfektionen. Deswegen reagiert die KVHH jetzt – und zieht das Angebot zurück. „Die Struktur der Infektpraxen wird zum 15. Mai 2020 geschlossen“, sagt KV-Chef Walter Plassmann zur MOPO.

Corona: Infektpraxen werden in Hamburg geschlossen

Seit ihrer Einführung zur Flankierung der Lockerungsmaßnahmen sei die Zahl der dort versorgten Patienten konstant sehr niedrig geblieben. „Da nicht davon auszugehen ist, dass das Infektgeschehen deutlich anziehen wird, können die Infektpraxen wieder in den Regelbetrieb gehen“, so Plassmann. Die Patienten würden vom „Arztruf Hamburg“ (116 117) versorgt.

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Vor den Notfallpraxen in Farmsen und Altona sind derweil auch Container errichtet worden, in denen Infektpatienten getrennt von den anderen Patienten behandelt werden können. „Auch diese Container werden erst einmal nicht in Betrieb genommen“, so Plassmann. Sowohl die Containerpraxen als auch die Struktur der „Infektpraxen“ könnten aber jederzeit und kurzfristig wieder „hochgefahren“ werden, sollte sich das Infektgeschehen wider Erwarten „dynamisch“ entwickeln.

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