Kampf-Ansage der CDU zum Mega-Projekt: „Mit uns wird es kein Oberbillwerder geben“
Erst seit einigen Tagen ist bekannt, dass er die CDU als Spitzenkandidat in die Bürgerschaftswahl 2025 führen wird – schon arbeitet er am Schärfen seines Profils: Dennis Thering hat vollmundig verkündet, dass es mit der CDU in der Regierung keinen Stadtteil Oberbillwerder geben wird.
Erst seit einigen Tagen ist bekannt, dass er die CDU als Spitzenkandidat in die Bürgerschaftswahl 2025 führen wird – schon arbeitet er am Schärfen seines Profils: Dennis Thering hat vollmundig verkündet, dass es mit der CDU in der Regierung keinen Stadtteil Oberbillwerder geben wird.
„Wir sind als CDU vor Ort in Bergedorf von Anfang an aktiv dagegen gewesen“, sagt der 38-Jährige. „Der Bau auf der Grünen Wiese ist ein massiver Eingriff in die Flora und Fauna dort.“ Auch die schwierige Entwässerungslage der Böden vor Ort und die ungelösten Fragen, was den zusätzlichen Verkehr dort angehe, sprächen gegen den geplanten 105. Stadtteil Hamburgs.
Oberbillwerder: Neuer Stadtteil auf der grünen Wiese
In Oberbillwerder sollen nördlich der S-Bahn-Station Allermöhe rund 6000 bis 7000 Wohneinheiten und etwa 4000 bis 5000 Arbeitsplätze auf 118 Hektar bisheriger Ackerflächen entstehen. Geplant wird das große Neubaugebiet von der städtischen IBA Hamburg GmbH, die bis vor Kurzem noch von Karen Pein geführt wurde, der neuen Stadtentwicklungssenatorin. So ist Oberbillwerder vor allem ein Herzensprojekt der SPD, die Grünen ziehen mit.

Doch würde Thering das Aus für Oberbillwerder auch zur Bedingung für eine Regierungsbeteiligung machen? „Das hat schon oberste Priorität“, so Thering ausweichend. Bedingung sei dabei natürlich auch, dass SPD und Grüne die Planungen bis dahin nicht so durchpeitschen, dass 2025 bereits etwas im Bau befindlich sei. „Was man so hört, versuchen SPD und Grüne schon jetzt, das Projekt mit Volldampf voranzutreiben, um bereits vor den Bezirkswahlen im nächsten Jahr Fakten zu schaffen.“
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Das könnte allerdings eng werden: Im Moment läuft im Bezirk Bergedorf das Bebauungsplanverfahren für Oberbillwerder, in dem Zuge werden gerade die Naturschutzverbände angehört. Der Naturschutzbund Nabu hat sich bereits kritisch geäußert. Der Verband hat Sorge, dass die Naturschutzgebiete Boberger Dünen und Allermöher Wiesen durch den Zuzug von mehr als 15.000 Menschen zu stark gestört werden. Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Die Versiegelung von 80 Hektar Fläche und die Verfüllung von Gräben führen zu einem dramatischen Verlust von Lebensräumen für geschützte Vogelarten und Amphibien.“
Bei den letzten Wahlprognosen lag die CDU bei rund 20 Prozent der Stimmen, Grüne und SPD bei 30 beziehungsweise 29 Prozent. Die CDU geht offen in die Wahl, hat sich auf den Slogan: „Wir machen die Wahl zum Dreikampf“ verständigt.
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Den Grünen wäre Oberbillwerder wohl leichter abzukaufen als der SPD. Denn es geht dabei auch um das SPD-Kernthema bezahlbare Wohnungen. 7000 Einheiten zu streichen oder woanders zu bauen, das dürfte der CDU schwerfallen.
Thering dazu: „Wir setzen darauf, versiegelte Flächen zu bebauen und halten daran fest, entlang der Magistralen zu bauen.“ Zudem müsse in der Stadt mehr aufgestockt werden. Das sind allerdings alles Ideen, die auch schon von Rot-Grün in Angriff genommen wurden.