Kaffee plötzlich um die Hälfte teurer: Das ist die Mogelpackung des Monats
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die „Jacobs 3in1 Classic Kaffeesticks“ zur Mogelpackung des Monats gekrönt: weniger Inhalt, aber deutlich höherer Preis. Auch bei anderen Jacobs-Produkten wird laut der Verbraucherschützer getrickst. Der Hersteller verkauft das Ganze als „Produktoptimierung“, die Verbraucherzentrale vermutet aber Gewinnoptimierung.
Der Anschein trügt: In einer Packung „Jacobs 3in1-Sticks“ befinden sich weiterhin 10 Sticks, doch ihr Gewicht ist geschrumpft. Statt 180 Gramm enthält eine Packung nur noch 120 Gramm löslichen Kaffee. Der Hersteller spart an Kaffee und Zucker und bevorzugt Aromen. Die Verbraucherzentrale wirft dem Kaffee-Konzern vor, so viele Tonnen an teurem Kaffee pro Jahr zu sparen. Obwohl sich der Inhalt verringert, stieg der Preis bei vielen Händlern um 10 ct auf 2,79 Euro. Auf das Packungsgewicht gerechnet sind die Sticks nun 56 % teurer als zuvor.
Jacobs spricht von „Produktoptimierung“
Jacobs Douwe Egberts (JDE) begründet gegenüber der Verbraucherzentrale Hamburg die Änderungen mit einer „Produktoptimierung“. Man habe den Zucker- und Kaloriengehalt reduziert und gleichzeitig für gleichbleibenden Geschmack gesorgt. Die Verbraucherzentrale nennt das „Schönfärberei“.
Nährwerttabelle und Zutatenliste beweisen: Der Zuckergehalt stieg sogar von 54 auf 56 Prozent pro 100 Gramm. Er ist pro Stick nur gesunken, weil sich die Füllmenge verringerte. Die Verbraucherzentrale fordert nun eine Kennzeichnung als „aromatisiertes Getränkepulver“, nicht mehr als Kaffee.
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Neben den Kaffeesticks sind auch Instantpulver für Cappuccinos von versteckten Preiserhöhungen betroffen: Der Konzern reduzierte Füllmengen und passte die Dosierung an.
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