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  • Hamburgs Prostituierte haben die Nase voll: Sechs Monate lang dürfen sie schon nicht mehr arbeiten. Jetzt wollen sie rechtlich gegen Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, der die Wiederaufnahme der Sexarbeit immer weiter hinauszögert, ...

Jetzt geht’s Tschentscher an die Wäsche: Prostituierte wollen Bürgermeister verklagen

St. Pauli –

Hamburgs Prostituierte haben die Nase voll: Sechs Monate lang dürfen sie schon nicht mehr arbeiten. Jetzt wollen sie rechtlich gegen Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, der die Wiederaufnahme der Sexarbeit immer weiter hinauszögert, vorgehen.

In einer Mitteilung der Initiative „Sexy Aufstand Reeperbahn“ verkünden Hamburgs Sexarbeiterinnen dem Bürgermeister den Rechtsstreit. Mit dem Worten „Herr Tschentscher! Wir wollten reden! Wir sind fassungslos! Nun ist es an der Zeit, deutlich zu werden!“, richten sie sich direkt an ihn.

Prostituierte wollen Tschentscher an die Wäsche

Nach sechs Monaten im Lockdown reicht es den Prostituierten jetzt – es sei absolut inakzeptabel, „überhaupt noch einen einzigen Tag an der Ausübung unserer Tätigkeit, die uns ernährt, gehindert zu werden“, heißt es in der Mitteilung.

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Rechtlich unterstützt werden sie von der Kanzlei „Klemm & Partner“, an die sie durch den Deutschen Juristinnenbund (djb) gelangten. Dort ist Britta Uhlmann Mitglied. Die Anwältin setzt sich nun als rechtliche Beratung für „Sexy Aufstand Reeperbahn“ ein, unter anderem für die sicheren Arbeitsbedingungen von Sexarbeiterinnen.

Puff-Hygienekonzept: „Friseur gefährlicher als Bordellbesuch“

Gemeinsam mit den Anwälten wollen die Arbeiterinnen gegen die Politiker vorgehen, die die Änderungen der Corona-Regeln für Prostitutionsstätten ihrer Auffassung nach absichtlich hinauszögern.

Längst hätten die Prostituierten bewiesen, dass ihr Hygienekonzept ausgereift sei. Auch vor der Pandemie sei Hygiene selbstverständlich gewesen.

Video: Trotz steigender Zahlen – diese Corona-Regeln werden gelockert

„Während alle anderen noch üben: Wir sind die Hygiene-Profis“, so die Initiative. Laut der sei ein Friseurbesuch – der schon seit drei Monaten wieder gestattet ist – „wahrscheinlich gefährlicher als ein Bordellbesuch“.

Anwältin drängt: „Jetzt ist schnelles Handeln nötig!“

Jeder weitere Tag ohne die Sexarbeit sei qualvoll und erniedrigend. „Genug ist jetzt genug, Herr Tschentscher!“ Auch Uhlmann drängt: „Jetzt ist schnelles Handeln nötig“. Die Rechtsanwältin wolle nicht einen oder zwei Monate lang irgendwelche Genehmigungen prüfen. „Wenn man etwas machen möchte, dann muss das zeitnah geschehen.“

Gegen Sex-Verbot: Eilantrag noch am Freitagabend gestellt

Aus diesem Grund machen die Sexarbeiterinnen jetzt Ernst: Noch am Freitagabend gehe ein Eilantrag raus, in dem „Sexy Aufstand Reeperbahn“ die Wiederaufnahme ihrer Arbeit fordert. So teilt die Initiative der MOPO mit.

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