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  • Foto: Imago

Jeder kämpft für sich: So beschließt Hamburg jetzt weitere Corona-Lockerungen

In den vergangenen Wochen haben die Bundesländer mehr oder weniger im Gleichschritt Corona-Maßnahmen gelockert. Hamburg hat sich dabei stets an die Regeln gehalten, die Bund und Länder gemeinsam erarbeitet haben. Das ist jetzt vorbei. Jetzt kämpft jeder für sich selbst. 

Die Lockerungen, die der Senat am Dienstag beschlossen hat, sind vorerst die letzten, die noch gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erarbeitet worden sind. Anfangs, vor Wochen, hatten sich Bund und Länder gemeinsam auf eine bundesweite Beschränkung des öffentlichen Lebens geeinigt und Hilfspakete auf den Weg gebracht.

Hamburg: Corona-Gleichschritt zwischen den Ländern ist beendet

Als sich die Situation dann langsam entspannt hat, wurden bundesweit erste Lockerungen verabredet – etwa die Öffnung des Einzelhandels für Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern. Vergangene Woche wurden dann weitere Lockerungen beschlossen, darunter die Öffnung der Gastronomien.

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Dies geschieht allerdings nicht mehr bundeseinheitlich, vielmehr sind ab sofort die Länder selbst für Maßnahmen und Lockerungen verantwortlich – auch, weil das Infektionsgeschehen in Bayern ganz anders ist als in Hamburg und dort deshalb anders reagiert werden muss.

Corona: Hamburg hat jetzt eine große Verantwortung

„Es ist eine große Verantwortung, die jetzt auf die Länder übergangen ist“, sagt dazu Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Es gebe nicht mehr den einheitlichen Rahmen im Detail. „Das führt auch dazu, dass es eine Vielfalt an unterschiedlichen Ausgestaltungen von Regeln gibt“, sagt er. Der Vorteil sei, dass jedes Land nun für sich die Dinge klären kann.

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Hamburg will dabei behutsam sein, kein „übermäßiges Risiko“ gehen, so Tschentscher. Das Infektionsgeschehen dürfe sich nicht wieder beschleunigen. Deshalb appelliert der Senat auch an die Vernunft der Hamburger. Zahlreiche Bürger hatten sich unter anderem am Wochenende über Auflagen wie Abstandsregeln und Kontaktverbote hinweggesetzt.

Corona: Senator droht, Lockerungen zurückzunehmen

„Es gab zum Teil auch Ansammlungen von mehreren hundert Menschen“, sagt Innensenator Andy Grote (SPD). Und zwar gerade dort, wo man sich „bequem mit Alkohol versorgen konnte“. Das sei ein Problem – und wenn diese Entwicklung anhalten sollte, droht Grote, würde die Stadt reagieren.

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„Wir behalten uns vor, dass bestimmte Dinge wieder infrage gestellt werden“, so der Innensenator. Konkret nannte er den Ausschank von Gastronomiebetrieben, die vor Öffnung der Restaurants Getränke „to go“ verkaufen durften.

Vielleicht, so der Senator, löse sich die Problematik mit der generellen Öffnung der Restaurants jedoch ein stückweit auf. „Regeln müssen eingehalten werden“, betont Grote. Hamburg brauche die Einsicht und die Bereitschaft aller, wenn die Stadt weitere Schritte in Richtung Normalität gehen soll.

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