• Der alte Marktplatz in Blankenese ist Geschichte: Ende Oktober soll die Umgestaltung abgeschlossen sein.
  • Foto: Florian Quandt

Jahrelanger Streit um Hamburger Marktplatz: Umbau gestartet – trotz Kritik von Bürgern

Blankenese –

Das ewige Hin und Her hat nun ein Ende: Nach etlichen Jahren der Diskussionen und Planungen zwischen dem Bezirk und verschiedenen Interessengruppen haben am 22. März die Umbauarbeiten am Marktplatz in Blankenese begonnen. Bis Ende Oktober 2021 soll dann alles fertig werden – trotz weiterer Kritik am Vorhaben.

Der Umbau des Blankeneser Marktplatzes läuft. Nach Informationen des Bezirksamt Altona sollen die Arbeiten etwas mehr als ein halbes Jahr dauern. Die südliche Teilfläche des Platzes soll schon Ende Juni dieses Jahres fertig sein. Diese Maßnahme ist zeitlich recht überschaubar – das konnte man jedoch bei den Vorplanungen nicht behaupten.

Nach ersten Gesprächen im Jahre 2014 zusammen mit Vertretern der Politik und verschiedener Blankeneser Einrichtungen wurde für eine Umgestaltung der Fläche gestimmt. Bei anschließenden Detailfragen rund um den zentralen Platz wurde es dann jedoch komplizierter. 

Blankenese: Interessengruppen waren sich uneinig

Neben logistischen Punkten ging es in den vergangenen Jahren auch immer um das Aussehen des Platzes. Größter Streitpunkt: der Bodenbelag. Ende 2018 beschloss die Bezirksversammlung, damals mit Stimmen von SPD, CDU, Grünen und FDP, womit der Großteil des Platzes gepflastert werden soll: roter Klinker.

Platz in Hamburg: Zoff um das richtige Material

Der Arbeitskreis Ortskern, der aus Vertretern des Einzelhandels, der Kirche und der Parteien besteht, hatte zuvor eine entsprechende Empfehlung eingereicht. Dieses Vorgehen stieß jedoch auf Kritik.

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Besonders der Bürgerverein Blankenese (BBV) war mit der Lösung nicht zufrieden. Zahlreiche Mitglieder forderten stattdessen eine Bepflasterung mit Granitsteinen, die aus Sicht der Vereinsmitglieder dem Platz mehr Wärme verleihen würden – auch kritisierten sie die fehlende Standfestigkeit von Klinker, die laut des Vereins „auf Dauer den schweren Fahrzeugen an Markttagen nicht standhalten werde“.

Am Ende hatte die Wahl des Belages jedoch vor allem finanzielle Gründe. Deshalb lehnte das Bezirksamt Altona den Vorschlag ab.

Bürgerverein Blankenese: Spendenaktion nützte nichts

Damit gaben sich die Vertreter des BBV jedoch keineswegs zufrieden. Sie stellten kurzerhand die Spendenaktion („Wir steh’n auf Blankenese“) auf die Beine, um das fehlende Geld für den gewünschten Belag aufzutreiben. Die Aktion funktionierte recht gut: Nach kurzer Zeit kamen 75.000 Euro zusammen.

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Nach langem Hin und Her steht der Bodenbelag fest: Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Besucher auf Klinkersteinen flanieren.

Foto:

Quandt/ Florian Quandt

Doch mit dem jetzigen Start des Umbaus scheint die ganze Arbeit umsonst gewesen zu sein. Denn bei der Umgestaltung des Platzes wird weiterhin auf Klinker gesetzt, das bestätigt auch das Bezirksamt Altona auf MOPO-Nachfrage: „Es ist richtig, dass der geplante Umbau des Blankeneser Marktplatzes auf sich warten ließ. Der Hintergrund dafür ist, dass die Maßnahme mit einem intensiven Planungsprozess verbunden war, welcher diverse Gremien durchlaufen hat“, sagt ein Sprecher.

Straßenbelag in Blankenese: Am Ende entschied die Behörde

Unter anderem sei es dabei auch um die Frage gegangen, welcher Bodenbelag auf dem Marktplatz künftig vorhanden sein solle. „Dabei handelt es sich nun um eine Klinkervariante, der Bodenbelag wird entsprechend in den kommenden Monaten sukzessive ausgetauscht.“

Laut dem Bezirksamts-Sprecher reichte das Geld aus der Spendenaktion am Ende nicht aus, um die Granit-Variante umzusetzen.

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Nun wird sich zeigen, wie der neue Platz, und vor allem der Bodenbelag, bei den Bewohnern und Besuchern ankommt – und ob die Entscheidung für Klinker am Ende die richtige war. (maw)

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