Leerstand in Othmarschen: Aber bald kommt richtig Leben in die Geister-Villa
Sie steht seit Jahren leer: eine einstmals prächtige Villa im Hamburger Westen. Doch nun kommt in das langsam verfallende Gebäude neues Leben: Hier sollen bald Dutzende Kinder einen Ort zum Spielen und Toben finden.
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Sie steht seit Jahren leer: eine einstmals prächtige Villa im Hamburger Westen. Doch nun kommt in das langsam verfallende Gebäude neues Leben: Hier sollen bald Dutzende Kinder einen Ort zum Spielen und Toben finden.
Wo bislang trostlose Stille herrscht, soll bald die Luft von Kinderlachen erfüllt sein: In der kleinen grünen Othmarscher Villa mit dem verwilderten Garten soll eine Kita für bis zu 70 Kindern entstehen, verrät das Schild im Schaukasten. Betreiber Sternipark hatte das – mit viel Steuergeld geförderte – Kinderhaus seit 2017 leerstehen lassen. Nach langem juristischen Tauziehen soll die Villa nun einen großen Anbau bekommen.
Um die Geister-Villa von Othmarschen gab es jahrelang Zoff
Die Fläche der Villa an der Reventlowstraße wird sich dadurch von 180 auf 360 Quadratmeter verdoppeln, wie die Kita-Betreiber erklären. Es soll Platz geschaffen werden für weitere Gruppenräume, eine Küche, einen „Planschraum“ für Wasserspiele sowie einen Fahrstuhl, damit auch Kinder mit Handicap betreut werden können.
Jahrelang hatte es Zoff gegeben um diese Erweiterung, für die Sternipark schon seit der Eröffnung der Kita 2008 gekämpft hatte. Damals hatten Nachbarn den Bezirk Altona verklagt, weil sie wegen des Kinderlärms um den Wert ihrer Grundstücke fürchteten. Das Oberverwaltungsgericht gab ihnen Recht, allerdings nicht wegen des Lärms, sondern weil der Bezirk keine Kita in einem reinen Wohngebiet hätte genehmigen dürfen.
Zeitweise war gar eine drei Meter hohe Lärmschutzwand im Gespräch, um die Othmarscher Ruhe gegen Kinder zu verteidigen – was nicht nur in Hamburg für Diskussionen zum Thema Kinderfeindlichkeit sorgte.
Othmarschen: Kita steht seit 2017 leer
Insgesamt zogen sich die Verfahren durch verschiedene Instanzen bis 2019 hin. Seit 2017 steht die Villa leer, die Fassade wurde unansehnlich, auf den Treppenstufen wuchs Unkraut – dabei steckt viel Steuergeld in dem Projekt: 715.600 Euro Fördermittel hatte Sternipark für Flächenfinanzierung, Baukosten und Ersteinrichtung der Kita von der Stadt erhalten, muss dafür 50 Jahre lang Kinder auf den geförderten Plätzen betreuen.
Insgesamt betreibt Sternipark, im Jahr 2000 bundesweit bekannt geworden durch Deutschlands erste „Babyklappe“, 20 Kinderhäuser in Hamburg und Schleswig-Holstein.
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Nun soll auch in die Geistervilla von Othmarschen wieder Leben einziehen: In drei Monaten ist Baubeginn, erklärt Sternipark-Sprecherin Leweke Schumacher: „Die Baugenehmigung ist erteilt, wir warten nur noch auf letzte Ergänzungsbescheide des Bezirks Altona.“ Ende des ersten Quartals 2023 sollen die ersten Kinder einziehen. Geplant sind vier Gruppen, je nach Alter der Kinder können 50 bis 70 Jungen und Mädchen betreut werden.