• Demonstranten halten zwei Banner hoch. 
  • Foto: Hami Roshan

Islamisten-Demo: 160 Menschen zogen durch Hamburg – von linker Gegendemo begleitet

St. Georg –

Unter dem Motto „Gegen Respektlosigkeit gegenüber unseres Propheten Mohammad!“ haben am Freitagnachmittag rund 160 Menschen in der Hamburger Innenstadt demonstriert. Kritik kam von der CDU und der AfD – auch ein Verbot wurde von der Innenbehörde geprüft.

Die Marschroute der Demo, die von 14.30 bis 17 Uhr angesetzt gewesen war: Vom Kreuzweg (St. Georg) zogen die Teilnehmer über die Adenauerallee, dem Steintorplatz, dem Steintordamm und dem Steintorwall zur Mönckebergstraße (Altstadt) – begleitet von der Polizei.

120 Menschen ziehen durch Hamburg – von Gegendemo begleitet

Pünktlich waren nur um die 30, zumeist dunkel gekleidete Menschen. Sie hielten ein Banner hoch mit der Aufschrift „Gegen Islamophobie, Rassismus, Diskriminierung und Beleidigung“.

Islamisten-Demo in der Hamburger Innenstadt

Die Demonstrationsteilnehmer zogen durch die Mönckebergstraße. 

Foto:

Hami Roshan

Und anfangs gab es Startschwierigkeiten: Weil die Teilnehmer der Demo technische Probleme mit ihrem Lautsprecherwagen hatten, startete der Zug mit rund 120 Menschen erst um kurz nach 15.30 Uhr – rund eine Stunde verspätet.

Zur Spitze sollen laut Polizeiangaben 160 Menschen zugegen gewesen sein. Der Aufzug habe gegen 16 Uhr ohne Zwischenfälle den Rathausmarkt erreicht, wo eine Schlusskundgebung durchgeführt wurde. Die Kundgebung sei um 16.38 Uhr mit noch 50 verbliebenen Teilnehmern beendet worden. 

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Die „Emanzipatorische Linke Shalom Hamburg“ begleitete den Aufmarsch in Form einer Gegendemo. Laut Polizei nahmen um die 60 Menschen teil, die Stimmung sei friedlich gewesen. Gegen 16 Uhr wurde die Versammlung für beendet erklärt. 

Islamisten-Demo: Gegendemonstranten

Auch Gegendemonstranten waren unterwegs. 

Foto:

Hami Roshdan 

Die CDU und die AfD hatten im Vorweg den Protest kritisiert und ein Verbot gefordert: „Ein wehrhafter Staat darf nicht zulassen, dass radikale Islamisten nach den grausamen Terroranschlägen von Paris, Nizza und Wien auf Hamburgs Straßen ungehindert für die Abschaffung von Presse- und Meinungsfreiheit demonstrieren“, erklärte der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries am Donnerstag.

Verfassungsschutz: Es werden fragliche Lehrinhalte vermittelt

Laut Verfassungsschutz stehe hinter der Demo auch das Hamburger Al-Azhari-Institut. Offizieller Zweck des Vereins, der hinter dem Institut stehe, sei die Förderung der Bildung und Erziehung hinsichtlich der islamischen Theologie. „Nach unseren Erkenntnissen werden aber tatsächlich islamistische Lehrinhalte vermittelt, die zum Wertekanon des Grundgesetzes in einem deutlichen Widerspruch stehen“, teilte ein Sprecher des Verfassungsschutzes mit.

Laut CDU richtete sich der Demonstrationsaufruf ausdrücklich auch gegen die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“, was der Verfassungsschutz allerdings nicht bestätigte. Das Magazin war Anfang 2015 Ziel eines Terroranschlags gewesen, bei dem elf Menschen getötet wurden. Zurzeit läuft in Paris ein Prozess gegen mehrere mutmaßliche Mittäter.

Bereits am 8. November hatte es eine ähnliche Aktion in der Hamburger City gegeben: Damals zogen 200 Demonstranten unter ähnlichem Tenor vom Steindamm in die Innenstadt. (dg/mhö)

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