Islamisten hetzen mitten in Hamburg: Wann wird „Muslim Interaktiv“ verboten?
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte schon im vergangenen November das Verbot der Gruppe gefordert. Er warnte: „Die sind brandgefährlich.“ Weil aber bislang Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nichts unternommen hat, kann die islamistische Organisation „Muslim Interaktiv“ weiter gegen Israel, ja, gegen den gesamten Westen hetzen – hier, mitten in Hamburg.
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Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte schon im vergangenen November das Verbot der Gruppe gefordert. Er warnte: „Die sind brandgefährlich.“ Weil aber bislang Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nichts unternommen hat, kann die islamistische Organisation „Muslim Interaktiv“ weiter gegen Israel, ja, gegen den gesamten Westen hetzen – hier, mitten in Hamburg.
Derzeit ist die Gruppe besonders aktiv, denn sie will den Ramadan nutzen, um ihre Ideologie unter möglichst vielen muslimischen Menschen zu verbreiten. Wie die MOPO berichtete, hatte „Muslim Interaktiv“ am Freitag, 22. März, und am Karfreitag zu Geheimtreffen nach Allermöhe eingeladen.
Dabei ist es allerdings nicht geblieben: Am Donnerstag gab es erneut eine solche Zusammenkunft, diesmal mit rund 200 Glaubensbrüdern. Veranstaltungsort: abermals die „Elite Eventhall“ am Wilhelm-Iwan-Ring.
Ordner fauchte Reporter an: „Zutritt verboten!“
MOPO-Reporter wollten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, was im Saal vor sich geht, und unternahmen den Versuch, kurz vor Beginn des Islamisten-Treffens das Veranstaltungsgebäude zu betreten. Sofort stellten sich ihnen Ordner in den Weg und hielten sie äußerst unfreundlich auf. Einer fauchte: „Das ist eine Privatveranstaltung. Zutritt verboten!“
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Die Gruppe „Muslim Interaktiv“ ist stark auf Social Media vertreten, verbreitet ihre Propaganda via TikTok und Instagram. Die Gruppe erreicht auf diese Weise vor allem junge Muslime. Daher überrascht es nicht, dass auch die Teilnehmer des Treffens in Allermöhe junge Leute im Alter zwischen 20 und 40 Jahren waren.
Es handelte sich ausschließlich um Männer, von denen auffällig viele mit hochmotorisierten, teils getunten Mercedes- und BMW-Limousinen vorfuhren. MOPO-Reporter, die versuchten, mit den Teilnehmern des Treffens ins Gespräch zu kommen, wurden mit bösen Blicken bedacht. Reden wollte mit einem „Kuffar“ – so nennen Muslime „Ungläubige“ – niemand.
Männer zwischen 20 und 40 fuhren mit hochmotorisierten BMW und Mercedes vor
Laut Hamburger Verfassungsschutz handelt es sich bei „Muslim Interaktiv“ um eine von mehreren Tarnorganisationen der seit 2003 in Deutschland verbotenen Partei „Hizb-ut-Tahrir“ (HuT). Auch den Gruppen „Generation Islam“ und „Realität Islam“ wird eine auffällige Nähe zu HuT nachgesagt. Ziel der HuT-Islamisten ist die Errichtung eines weltweiten Kalifats, in dem einzig und allein die Scharia gilt, das göttliche Gesetz.
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Hamburgs Verfassungsschutzchef Torsten Voß sagt, bei den Veranstaltungen in Allermöhe gehe es nur vordergründig um das sogenannte Fastenbrechen. Die Extremisten instrumentalisierten und politisierten den Ramadan und nutzten den aktuellen Nahost-Konflikt, um Hass gegen Israel und gegen den Westen zu schüren. „Muslim Interaktiv“ habe das Ziel, möglichst viele Muslime anzusprechen – um sie „zu sich zu holen, zu rekrutieren“.
Warum die Polizei nicht gegen die Veranstaltungen eingeschritten ist? Innensenator Andy Grote (SPD) bedauert, er habe keine rechtliche Handhabe gegen Veranstaltungen wie die in Allermöhe, da „Muslim Interaktiv“ nicht verboten sei. Grote sagte, er wünsche sich, dass für solche Veranstaltungen keine Räume mehr zur Verfügung gestellt würden. Ein deutlicher Seitenhieb in Richtung Hallenbetreiber.
Die MOPO hat sich am Freitag zum wiederholten Male bemüht, den Hausherrn der „Elite Eventhall“ ans Telefon zu bekommen. Wir wollten wissen, wieso er solche Veranstaltungen in seinen Räumen zulässt, warum er Säle an Islamisten vermietet. Ein Mitarbeiter richtete aus, Esmarai Amirzada sei nicht zu sprechen. Auf E-Mails erhielt die MOPO keine Antwort.
„Wer Räume an solche Gruppen vermietet, macht sich mit ihnen und ihrer Ideologie gemein“
Dennis Gladiator, der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, sagte, „das wiederholte Treffen Hunderter Islamisten in Hamburg ist alarmierend und unerträglich“. Wer Räume an solche Gruppen vermiete, mache sich mit ihnen und ihrer Ideologie gemein.
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Kazim Abaci, migrationspolitischer Sprecher der SPD, sagte: „Diese geheimen Veranstaltungen in unserer Stadt zeigen, dass neben Rechtsextremisten auch die Islamisten eine reale Gefahr für unsere Freiheit und für unser friedliches Zusammenleben sind. Wir müssen wachsam bleiben. Wir dürfen den Islamismus nicht aus den Augen verlieren.“