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  • Foto: Patrick Sun

Irrer Zettel-Ärger in Hamburg: Anwohner drohen, fremde Fahrräder zu entsorgen

Ottensen –

Es sind nur kleine weiße Zettel, doch die könnten jetzt für viel Ärger sorgen: In der Gaußstraße in Ottensen bahnt sich aktuell ein Nachbarschaftsstreit an, weil Unbekannte damit drohen, öffentlich abgestellte Fahrräder zu entsorgen.

Plötzlich waren sie da, die fein säuberlich laminierten Papiere mit der deutlichen Botschaft. „Dieses Fahrrad hier stirbt seit über einem Jahr einen langsamen Tod und blockiert Stellplätze“, heißt es auf Zetteln, die an mehreren Fahrrädern angebracht worden sind.

Hamburg: Anwohner könnten sich strafbar machen

In den Schreiben werden die Besitzer aufgefordert, die Drahtesel bis zum 15. März zu entfernen – ansonsten würden sie „gebührenfrei bestattet“. Absender sind „die Anwohner“, mehr Informationen gibt es nicht.

Der weiße Anti-Fahrrad-Zettel ist sogar fein säuberlich laminiert worden.

Der weiße Anti-Fahrrad-Zettel ist sogar fein säuberlich laminiert worden.

Foto:

Patrick Sun

Klar ist: Auch wenn sich Anwohner über die – ordentlich abgestellten und heilen Räder – beschweren, dürfen sie diese nicht einfach so entfernen. Im Zweifel kann es sich dabei um Diebstahl handeln.

Schrotträder: Anwohner dürfen Räder nicht entsorgen

„Befindet sich ein Fahrrad in einem schrottreifen Zustand, dürfen nur die Polizei und das Ordnungswidrigkeitsmanagement der Bezirksämter das betroffene Fahrrad als Schrott kennzeichnen und somit eine Entfernung aus dem öffentlichen Raum veranlassen“, heißt es von der Stadtreinigung. Sie entfernt jedes Jahr gut 4000 Schrotträder aus dem öffentlichen Raum.

Stellen Polizei oder Mitarbeiter der Bezirksämter fest, dass ein Fahrrad offensichtlich schon lange an einer Stelle steht, die Verkehrssicherheit gefährdet oder selbst verkehrsuntauglich ist, kennzeichnen sie das Rad mit einem leuchtend roten Aufkleber. Darauf ist dann eine Frist vermerkt. Mindestens 14 Tage lang hat der Eigentümer dann noch die Möglichkeit, sein Rad zu entfernen – sonst wird es von der Stadtreinigung entsorgt. Und eben nicht von wütenden Anwohnern.

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