Irrer Kita-Zoff um Tannenbaum: Angeklagter macht kuriosen Vorschlag
Der kuriose Rechtsstreit um einen Weihnachtsbaum geht in die nächste Runde: Ein Gärtner aus Hamburg wollte Kindern zur Weihnachtszeit etwas Gutes tun und stellte auf einem Kita-Gelände einen Weihnachtsbaum auf. Ein Jahr später wurde der Mann vor Gericht wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Der Gärtner hatte Berufung eingelegt – hofft aber, den Rechtsstreit mit einer besonderen Aktion aus der Welt zu schaffen. Am Mittwoch geht der Prozess in die nächste Runde.
In einer Nacht- und Nebelaktion hatte ein Gärtner im Dezember 2023 einen Weihnachtsbaum auf dem umzäunten Gelände einer Kindertagesstätte in Lokstedt aufgestellt und Geschenke darunter gelegt. Das war zwar gut gemeint, kam aber nicht gut an: Die Kita hatte gegen den Geschäftsführer des Gartenpflanzenanbieters „pflanzmich.de“ Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt.
Urteil wegen Hausfriedensbruch
Vor Gericht wurde der Kita Recht gegeben und der Gärtner zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt. „Die Rechtslage ist relativ simpel. Es gab ein Tor. Es ist nicht gewünscht, dass einfach jeder dieses Gelände betritt. Und das ist zu akzeptieren“, sagte die zuständige Richterin des Amtsgerichts damals in ihrem Urteil.
Doch der Gärtner legte Berufung ein, sodass der Rechtsstreit vier Monate nach dem Urteil vor dem Landgericht Hamburg in die nächste Runde geht. Wie „pflanzmich.de“ mitteilte, möchte der Geschäftsführer den Streit aber gar nicht gerichtlich bis zum Ende gehen.
Kita-Pflanzaktion statt weiterer Rechtsstreit
Stattdessen macht er einen Alternativvorschlag: „Mit einer schönen Frühlings-Pflanzaktion möchte er die Kinder glücklich stimmen und dabei den Strafantrag der Kita gleich mit aus der Welt schaffen“, erklärt das Unternehmen. Bei der Aktion sollen die Kinder die Möglichkeit haben, mit Unterstützung des Gärtners, eigens Pflanzen auf ihrem Kita-Gelände anzupflanzen.
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So könnten sich die Kleinsten an einem Pflanzenparadies samt Insektenbesuchen erfreuen – „und das weit weg von Verfahren, Strafen und wilden Bäumen“, so „pflanzmich.de“. Der Gärtner hoffe, dass der Vorschlag angenommen wird und der Streit damit beendet werden könne. (mwi)
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