Fahrdienst-Rochade: Mehr ioki in Harburg – dafür fallen Lurup und Osdorf weg
Des einen Freud ist des anderen Leid: Der Fahrdienst ioki soll künftig Hamburgs Süden besser an den öffentlichen Nahverkehr anbinden – dafür wird es das Angebot allerdings in Osdorf und Lurup nicht mehr geben. Hintergrund des Ganzen ist eine Fahrdienst-Rochade von ioki und Mitbewerber Moia.
Es ist ein Stadtteil-Tausch, der Konsequenzen haben wird. Und die sind negativ – zumindest für die Bewohner von Lurup und Osdorf, findet die Bürgerschaftsabgeordnete Anke Frieling (CDU). „Immer wieder müssen die Menschen in Osdorf und Lurup erfahren, dass der Senat ihre Probleme nicht im Blick hat.“
Des einen Freud ist des anderen Leid: Der Fahrdienst ioki soll künftig Hamburgs Süden besser an den öffentlichen Nahverkehr anbinden – dafür wird es das Angebot allerdings in Osdorf und Lurup nicht mehr geben. Hintergrund des Ganzen ist eine Fahrdienst-Rochade von ioki und Mitbewerber Moia.
Es ist ein Stadtteil-Tausch, der Konsequenzen haben wird. Und die sind negativ – zumindest für die Bewohner von Lurup und Osdorf, findet die Bürgerschaftsabgeordnete Anke Frieling (CDU). „Immer wieder müssen die Menschen in Osdorf und Lurup erfahren, dass der Senat ihre Probleme nicht im Blick hat.“
Moia kommt nach Lurup und Osdorf – ioki geht
Stein des Anstoßes ist eine Rochade der Fahrdienste ioki und Moia. Bislang hatte das On-Demand-Angebot ioki seit 2018 als Modellprojekt in Osdorf und Lurup schlecht angebundene Anwohner von ihrem Zuhause zu ÖPNV-Haltestellen und zurück gefahren – und das zum HVV-Tarif mit einem Euro Zuschlag.
Nun soll ioki allerdings nach Harburg ausgeweitet werden und dafür in Osdorf und Lurup wegfallen, wie die Verkehrsbehörde kürzlich mitteilte. Im Gegenzug erweitert der Sammeltaxi-Anbieter Moia sein Geschäftsgebiet nach Osdorf und Lurup, um die Mobilitätslücke wieder zu schließen. Die Autos des VW-Konzerns fahren jedoch zu eigenen Preisen und nicht nach HVV-Tarif.
„Der ioki-Dienst hat wenigstens eine kleine Erleichterung gebracht, der angedachte Ersatzdienst Moia ist deutlich teurer“, bemängelt deshalb die CDU-Politikerin Frieling. Auch auf Bezirksebene regt sich Widerstand. Im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Altona haben sich Linke, SPD und CDU zusammengeschlossen und drängen auf eine Fortführung des Angebots. Demnach sei das ioki-Angebot „längst zu einem unverzichtbaren Baustein des öffentlichen Nahverkehrs in Lurup und Osdorf geworden“. In einem Antrag fordern die Fraktionen deshalb die Fortführung des ioki-Angebots auch über das angekündigte Aus am Ende des Jahres hinaus.
Verkehrsbehörde hofft auf tarifliche Anpassungen bei Moia
Die Verkehrsbehörde um Senator Anjes Tjarks (Grüne) verweist darauf, dass ioki mit Harburg künftig ein größeres Gebiet als in Lurup und Osdorf bediene und damit mehr Menschen erreiche. Die geplante Ausweitung von Moia im Bereich Osdorf und Lurup gehe mit dem Ziel einher, eine „stärkere Verzahnung mit dem ÖPNV, auch auf tariflicher Ebene“ zu erreichen.
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Wie die tarifliche Verzahnung künftig aussehen könnte, ist allerdings noch unklar. Während das Genehmigungsverfahren für die Ausweitung von Moia noch läuft, geht die Verkehrsbehörde erst einmal davon aus, dass die neuen Gebiete „sich in das bereits vorhandene Preissystem von Moia einfügen“ werden. „Eine tarifliche Kooperation ist ein mögliches Szenario, das künftig mit der neuen Konzession möglich sein soll. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt aber noch keine Aussage zur konkreten Ausgestaltung machen, da das Genehmigungsverfahren derzeit noch läuft“, so Sprecher Dennis Krämer.
Ob der Antrag der Bezirkspolitiker auf eine Fortführung des ioki-Diensts Erfolg hat, ist indes fraglich, weil er keine bindende Wirkung hat.