Görtz-Insolvenz: Droht jetzt der nächste Kahlschlag? Weitere Filialen auf der Kippe
Keine guten Nachrichten vom insolventen Hamburger Schuh-Riesen Görtz: Nach einem deutlichen Umsatz-Einbruch Anfang des Jahres müssen möglicherweise noch mehr Filialen schließen als bisher bekannt. Das Traditions-Unternehmen schließt einen weiteren Kahlschlag ausdrücklich nicht aus.
Keine guten Nachrichten vom insolventen Hamburger Schuhriesen Görtz: Nach einem deutlichen Umsatzeinbruch Anfang des Jahres müssen möglicherweise noch mehr Filialen schließen als bisher bekannt. Das Traditions-Unternehmen schließt einen weiteren Kahlschlag ausdrücklich nicht aus.
Schon im Dezember 2022 war für den Schuhhändler ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eröffnet worden. Begründung: hohe Inflation und steigende Energiepreise. Mitte Februar gab es dann konkrete Zahlen: 80 der 160 Görtz-Filialen in Deutschland und Österreich sollen dicht machen. Wie viele der sieben Filialen in Hamburg betroffen sind, ist weiterhin unklar.
Nun droht der nächste Schlag für das 150 Jahre alte Unternehmen: Wie das Branchenorgan „Textilwirtschaft“ schreibt, könnten bis zu elf weitere Standorte geschlossen und deren Mitarbeiter entlassen werden. Was würde das für Hamburg bedeuten?
Görtz weiter in Schieflage – weiterer Job-Kahlschlag befürchtet
„Görtz macht keine Angaben zu weiteren Filialschließungen, zumal gegenwärtig noch Gespräche mit Vermietern über notwendige Mietreduzierungen laufen und die Ergebnisse offen sind“, lässt die Firma auf MOPO-Anfrage über eine Kommunikationsagentur ausrichten. „Ebenso macht Görtz keine Angaben zur aktuellen Anzahl von Filialen in einzelnen Städten, Regionen oder insgesamt.“

Für die von dem Job-Kahlschlag betroffenen Mitarbeiter soll ein Sozialplan ausgearbeitet werden. „Im Rahmen des Sanierungsverfahrens kämpft Görtz um jede Filiale und jeden Arbeitsplatz“, versichert das ehemalige Familien-Unternehmen, fügt aber hinzu: „Kündigungen sind leider nicht immer zu vermeiden.“ Daran führe kein Weg vorbei, um die Sanierungschancen nicht zu gefährden.
Hamburger Schuh-Kette Görtz: Unprofitable Läden werden geschlossen
Und die sind aktuell nicht die besten: „Umsatz und Ertrag waren im 1. Quartal 2023 deutlich hinter den Zielen zurückgeblieben“, heißt es aus der Geschäftsführung. Als Erklärung kommt zu den im Dezember genannten Gründen auch noch das schlechte Wetter der vergangenen Wochen hinzu. All das hätte „die Nachfrage nach Frühjahrsmode bei Schuhen empfindlich gedämpft“.
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Wie geht es nun weiter? Görtz gibt sich einerseits kämpferisch: „Klares Ziel ist es, Görtz wieder robust und zukunftssicher aufzustellen sowie möglichst viele Arbeitsplätze und Filialen zu erhalten“, so die Geschäftsführung. Anderseits stellt die Chefetage des von Investoren aufgekauften Unternehmens aber auch klar: „Im Ergebnis muss jedoch jede Filiale profitabel sein.“ Es gebe zur Schließung unprofitabler Läden „keine Alternative“.