x
x
x
  • Foto: Patrick Sun

In seinem Bett : Brüder überfallen Neffen (22) und schlagen ihn fast tot

Weil sie ihren Neffen angegriffen und mit einem Hammer fast getötet haben, muss sich zwei Brüder (19/22) nun wegen versuchten Totschlags und gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten. Die Brüder sagten aus, dass nur der jüngere mit dem Werkzeug auf den Kopf des fast gleichaltrigen Opfers (22) geschlagen habe. Der Neffe lag bei dem Angriff auf seinem Bett, erlitt einen Schädelbruch, Knochensplitter drangen in sein Gehirn.

Der Schlag eines Teenagers gegen einen Kühlschrank soll die fatale Kettenreaktion ausgelöst haben. Wie der Angeklagte Kubilay Y. erklärt, habe sein jüngerer Neffe, „15, 16 Jahre alt“ am 11. Juni 2020 gegen den Eiswürfelspender am Kühlschrank geschlagen. Dessen Bruder, also das spätere Opfer (22), das den Kühlschrank bezahlt habe, sei daraufhin ausgerastet und habe dem Jungen ein blaues Auge geschlagen. Beide lebten mit ihrer Mutter in einer Wohnung in Harburg. Die Mutter ist die Halbschwester der Angeklagten.

Dass der ältere trank und seinen jüngeren Bruder immer wieder so mies behandelte, dass dieser in der Schule immer schlechter wurde, sei für die ganze Familie ein Problem gewesen, so Kubilay Y.: „So viele Menschen haben viel Kraft investiert, damit der Kleine in der Schule klar kommt.“

Mit einem Hammer: Zwei Onkel greifen ihren Neffen an

Als sie am 12. Juni 2020 von den Verletzungen ihres jüngeren Neffen erfuhren, hätten die Brüder sich aufgemacht zur Wohnung ihrer älteren Halbschwester. „Der Kleine ist mir wichtig“, sagt Kubilay Y.

Er sei „voller Emotionen“ gewesen, habe in der Nacht zuvor gekifft und den Hammer aus Angst eingesteckt: „Ich war damals nicht zufrieden mit mir. Mein Selbstbewusstsein war nicht sehr stark.“ Seine Statur ist eher schmal, er trägt eine Brille, wirkt bemüht, seine Motivation für den brutalen Angriff zu erklären.

Mit Hammer: Versuchter Totschlag in Hamburg

In der Wohnung habe ihr älterer Neffe auf dem Bett gelegen und mit seinem Handy gespielt. „Er ignorierte uns“, sagt der Angeklagte Can Y.: „Ich schlug ihm das Handy aus der Hand, zog ihn an den Füßen vom Bett, wir rangelten und plötzlich blutete er am Kopf.“

Kubilay Y. hatte seinem Neffen, der älter ist als er selbst, mit dem Hammer ein Loch in die Stirn geschlagen. Das Opfer wurde durch eine Not-Op gerettet. Dass er den Tod „billigend in Kauf“ nahm, wie es die Staatsanwaltschaft ihm vorwirft, bestreitet der 19-Jährige: „Jemanden aus der Familie umzubringen, das würde mir auch als letztes Mittel nicht einfallen. Das ist nicht in meinem Kopf drin.“ Der Prozess ist bis Februar 2021 terminiert.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp