Schüler-Protest gegen das Vergessen
„Schüler*innen gegen rechts“: Unter diesem Motto sind am Freitag mehr als 100 Demonstranten durch Poppenbüttel gezogen. Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wollten sie klare Kante zeigen. Initiiert hatten die Demo Schüler eines Gymnasiums, dass im vergangenen Jahr selbst Zielscheibe von Nazis geworden war.
„Schüler*innen gegen rechts“: Unter diesem Motto sind am Freitag mehr als 100 Demonstranten durch Poppenbüttel gezogen. Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wollten sie klare Kante zeigen. Initiiert hatten die Demo Schüler eines Gymnasiums, dass im vergangenen Jahr selbst Zielscheibe von Neoazis geworden war.
„Wir wollen ein Zeichen setzen. Nein zu rechts, heute und an allen Tagen im Jahr”, sagt die 16-jährige Clara ins Mikrofon. Am Kritenbarg vor dem Alstertaler Einkaufszentrum haben sich am Freitagnachmittag rund 120 Schüler, Lehrer und Eltern getroffen. Auch die „Omas gegen Rechts“ und einige linke Gruppen sind dabei.
Schüler organisieren Demo gegen Rechts
Clara geht in die 11. Klasse des Carl-von-Ossietzky-Gymansiums in Poppenbüttel. Im Oktober vergangenen Jahres wurde die Schule mit 106 Hakenkreuzen beschmiert. Bis heute ist nicht bekannt, wer der oder die Täter waren. Die Polizei teilte auf Anfrage mit, dass die Ermittlungen noch andauern.

Clara will zeigen: Ihre Schule wehrt sich gegen Neonazis. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Emma (17) und Sophie (16) hat sie die Demo organisiert, unterstützt von Lehrern, Eltern und Bekannten. „Ich finde es gut, dass es auch in Stadtteilen wie Poppenbüttel, wo man es eher nicht erwarten würde, solche Demos gibt“, sagt Student Lennart Krümel (23).
Schüler, Eltern, Lehrer und Lokalpolitik sind dabei
Einige Eltern und Lehrer tragen zum Andenken Geschichten von Hamburgern vor, die von den Nationalsozialisten ermordet worden sind. Mit selbstgebastelten Plakaten, einem Musik-Truck und begleitet von der Polizei, ziehen die Teilnehmer über den Ring 3 in Richtung des Gymnasiums. Vor Ort folgt die Abschlusskundgebung mit Live-Musik. Auch einige Lokalpolitiker sind dabei, wie etwa Daniel Valijani von der FDP-Fraktion Wandsbek.

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„Ich freue mich, dass die Schüler die Demo initiiert haben“, sagt Valijani. „Demokratie ist ein hohes Gut und ich finde es wichtig, ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu setzen“.