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Spielzeug liegt in einer Kindertagesstätte auf dem Boden. (Symbolbild)
  • In Hamburg fehlt es an Plätzen und an Erziehern. (Symbolbild)
  • Foto: Monika Skolimowska/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

In Hamburg fehlen mehr als 6000 Kita-Plätze – aber es gibt Hoffnung

Hamburg hat sich schon früh um den Ausbau der Kitaplätze für unter Dreijährige gekümmert. Im Vergleich zu anderen westdeutschen Bundesländern liegt die Hansestadt bei der Zahl der zur Verfügung stehenden Kita-Plätze zwar gut da, trotzdem reichen die Plätze noch nicht aus. Und es gibt zu wenig Personal.

Die Quote der unter dreijährigen Kinder in Tagesbetreuung liegt in Hamburg mit 49 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 36 Prozent, teilte die Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh mit. Tatsächlich wünschen sich jedoch 58 Prozent der Eltern für ihr Kind eine Betreuung. Bei den ab Dreijährigen liegt die Betreuungsquote mit 95 Prozent ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt (92 Prozent). Allerdings haben hier 98 Prozent der Eltern Bedarf an einer Kindertagesbetreuung.

Bertelsmann-Studie: Hamburg fehlen 6400 Kita-Plätze

Im Ergebnis fehlten in Hamburg 6400 Kita-Plätze, um die Wünsche der Eltern zu erfüllen. „Hamburg kann den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz aktuell noch nicht bedarfsgerecht erfüllen. Die Kinder ohne Platz bekommen keinen Zugang zu frühkindlicher Bildung, während die Eltern Familie und Beruf schwerer vereinbaren können“, sagte Kathrin Bock-Famulla, Expertin der Bertelsmann-Stiftung für frühkindliche Bildung.

In den Kindergartengruppen in Hamburg ist laut Stiftung eine Fachkraft rechnerisch für 7,5 Kinder verantwortlich. Dies sei etwas günstiger als das Westniveau (1 zu 7,7). In den Krippengruppen allerdings sei eine Fachkraft rechnerisch für 4,1 Kinder zuständig. Das sei ungünstiger als der West-Schnitt von 1 zu 3,4 und verfehle das von der Bertelsmann Stiftung empfohlene Verhältnis von 1 zu 3. Insgesamt würden in Hamburg noch zwei Drittel der Kita-Kinder in Gruppen mit nicht-kindgerechten Personalschlüsseln betreut.

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„Wenn eine Fachkraft für mehr Kinder verantwortlich ist, als wissenschaftlich empfohlen, leidet darunter die Qualität der pädagogischen Praxis. Es ist davon auszugehen, dass die Kitas in Hamburg aktuell ihren Bildungsauftrag für die Mehrheit der Kinder nicht erfüllen können“, sagte Bock-Famulla.

Laut Bertelsmann-Stiftung könnte es in Hamburg allerdings schon bis zum Jahr 2025 gelingen, die aktuellen Betreuungsbedarfe der Eltern zu decken und die Personalschlüssel in den Krippengruppen auf das Westniveau zu verbessern. Den Prognosen zufolge werden dafür ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Bis 2030 bestehe sogar die Chance, in allen Gruppenformen die Personalschlüssel nach wissenschaftlichen Empfehlungen zu erreichen. (dpa/mp)

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