In Hamburg fährt seit 50 Jahren ein Bus, der nicht mehr gebraucht wird
Seit 1972 fährt ein Schulbus die Vor- und Grundschüler aus der Siedlung Bostelbek in Heimfeld zur Grundschule Grumbrechtstraße. Vom Hamburger Rechnungshof, der jährlich die Rechnungen der Stadt unter die Lupe nimmt, gab es dafür jetzt ordentlich Kritik. Denn eigentlich wird der Bus gar nicht mehr benötigt. Die MOPO erklärt, welche unglaubliche Summe der Bus kostet, warum es ihn noch gibt und was die Schulbehörde plant.
Alles begann im Jahr 1967: Schrittweise wurde die Grundschule Am Radeland in Heimfeld geschlossen. Die nächstgelegene Grundschule war nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und so mietete die Stadt einen Schulbus an. Bis heute bringt ein Fahrzeug die Kinder aus der Siedlung Bostelbek zur vier bis fünf Kilometer entfernten Schule und holt sie wieder ab. Obwohl inzwischen zwei Buslinien (141 und 241) zur Verfügung stehen und nur noch etwa 45 Kinder mitfahren.
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Seit 1972 fährt ein Schulbus die Vor- und Grundschüler aus der Siedlung Bostelbek in Heimfeld zur Grundschule Grumbrechtstraße. Vom Hamburger Rechnungshof, der jährlich die Rechnungen der Stadt unter die Lupe nimmt, gab es dafür jetzt ordentlich Kritik. Denn eigentlich wird der Bus gar nicht mehr benötigt. Die MOPO erklärt, welche unglaubliche Summe der Bus kostet, warum es ihn noch gibt und was die Schulbehörde plant.
Alles begann im Jahr 1967: Schrittweise wurde die Grundschule Am Radeland in Heimfeld geschlossen. Die nächstgelegene Grundschule war nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und so mietete die Stadt einen Schulbus an. Bis heute bringt ein Fahrzeug die Kinder aus der Siedlung Bostelbek zur vier bis fünf Kilometer entfernten Schule und holt sie wieder ab. Obwohl inzwischen zwei Buslinien (141 und 241) zur Verfügung stehen und nur noch etwa 45 Kinder mitfahren.
Hamburger Rechnungshof kritisiert Schulbus-Einsatz
Allein im Schuljahr 2021/2022 kostete der Schulbus inklusive Fahrer die Staatskasse rund 58.000 Euro, wie aus dem Jahresbericht des Rechnungshofs hervorgeht. Er beanstandet die „unnötige Schülerbeförderung“ als „Verstoß gegen den Grundsatz der Sparsamkeit“ und hat die Schulbehörde aufgefordert, den Busbetrieb einzustellen.
Horst Niens, Stadtteilpolizist und Vorsitzender der Polizeigewerkschaft Hamburg, begrüßt die Forderung des Rechnungshofs. „Der Bus kostet immerhin viel Geld für wenige Schüler“, sagt er auf MOPO-Anfrage.
Das hat die Schulbehörde jetzt vor
Und was sagt die Schulbehörde? Die Behörde teilte der MOPO mit, dass der Busbetrieb zum Schuljahr 2024/25 eingestellt werden soll. Ohnehin dürfte sie sich nicht an der Rüge des Rechnungshofs stören: „Es gab bereits einen Versuch, die Busbeförderung früher einzustellen, dieser scheiterte am Widerstand der Eltern“, sagt Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde.
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Bei diesem Versuch konnte man sich im vergangenen Jahr nur auf eine Verlegung der Schulbushaltestelle einigen. Denn neben erheblichen Kosten verursachte der Bus früher in der engen Grumbrechtstraße vor der Schule auch regelmäßig ein Verkehrschaos.
„Außerdem war uns wichtig, die dortigen Familien finanziell nicht zu benachteiligen“, so Albrecht weiter. „Da ab dem nächsten Schuljahr das kostenfreie Schülerticket umgesetzt wird, besteht dann keine finanzielle Schlechterstellung mehr.“