Es geht los: Wo in Hamburg künftig die ersten „Geisterautos“ fahren
Auto bestellen, vor der Tür einsteigen, ans Ziel fahren – und das Parken übernimmt jemand aus der Ferne, per Computer! In Hamburg wird es bald den weltweit ersten Telefahr-Service geben. Die Genehmigung dafür war kompliziert, hat das Projekt verzögert, doch jetzt ist es so weit! Lesen Sie hier, wie die ferngesteuerten Autos funktionieren, welcher Stadtteil in der Hansestadt als erstes davon profitieren wird und wie man sich ein solches Fahrzeug buchen kann.
Auto bestellen, vor der Tür einsteigen, ans Ziel fahren – und das Parken übernimmt jemand aus der Ferne, per Computer! In Hamburg wird es bald den weltweit ersten Telefahr-Service geben. Die Genehmigung dafür war kompliziert, hat den Projektbeginn verzögert, doch jetzt ist es so weit! Wie die ferngesteuerten Autos funktionieren, welcher Stadtteil in der Hansestadt als erstes davon profitiert und wie man sich ein solches Fahrzeug buchen kann:
Es ist über ein Jahr her, dass das Berliner Start-Up „Vay“ ein revolutionär klingendes Konzept in Hamburg vorstellte: Wer über die App ein Elektrofahrzeug bucht, bekommt es ohne physisch anwesenden Fahrer direkt vor die Haustür gefahren. Dann fährt man selbst zu seinem Ziel. Den nervigen Teil, einen passenden Parkplatz für das Fahrzeug zu finden, übernimmt ab dort dann wieder der Tele-Fahrer. Der sitzt vor mehreren Bildschirmen, sucht darüber einen geeigneten Abstellort oder düst direkt weiter zum nächsten Kunden.
Telefahr-Service Hamburg: Genehmigung wurde erteilt
Das Problem: Ferngesteuerte Autos kommen bislang im deutschen Gesetz nicht vor. „Angesichts der Komplexität des Zulassungsverfahrens“ sei man nicht sicher, ob die Fahrzeuge noch in diesem Jahr in Hamburg buchbar sein werden, erklärte „Vay“-Sprecherin Anja Rechtsteiner noch im Oktober. Das wird tatsächlich nicht der Fall sein.

Seit zwei Jahren sind die Testfahrzeuge bereits überall in Hamburg unterwegs, allerdings noch mit einem Sicherheitsfahrer an Bord. Damit soll jetzt Schluss sein. Wie das Unternehmen mitteilte, werden im nächsten Jahr die ersten Testfahrzeuge ohne einen Sicherheitsfahrer unterwegs sein. Gesteuert nur von besagtem Tele-Fahrer.
Hier werden die ersten Telefahr-Autos unterwegs sein
Als Startort für die „Vay“-Autos wurde der Bezirk Bergedorf auserkoren, genauer gesagt der Stadtteil Nettelnburg. Grund dafür ist die von Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) so oft zitierte „letzte Meile“, die in den äußeren Hamburger Gebieten den Weg von der Haustür bis zum nächsten Öffi-Haltepunkt schließen soll. Dafür hat „Vay“ nach einem Gutachten von „TÜV Süd“ eine Ausnahmegenehmigung von der Hamburger Verkehrsbehörde bekommen. „Intelligente Mobilitätslösungen sind ein essenzieller Baustein für die Mobilitätswende. Wir begleiten diese konstruktiv, bei höchsten Ansprüchen an die Sicherheit“, sagt Tjarks.
So sind die Telefahr-Autos von „Vay“ aufgebaut
Die Elektroautos sind mit mehreren Kameras ausgestattet, die dem Tele-Fahrer einen 360-Grad-Blick ermöglichen. Die Technik läuft über den Mobilfunk-Standard 4G, wobei mehrere Netze genutzt werden, um sicherzustellen, dass es nicht zu Verbindungsfehlern kommt.
Kunden können allerdings noch nicht mitfahren. „Das geht Schritt für Schritt“, betont Rechtsteiner und erklärt das weitere Vorgehen: „Erst werden die Testautos alleine unterwegs sein, dann mit ausgewählten Kundinnen und Kunden, und erst danach wird der Service für alle zur Verfügung stehen.“ Wann das sein wird, ist noch unklar. Buchbar soll das Angebot über die HVV-Switch-App sein.