• Schulsenator Ties Rabe (SPD) besuchte am Montag eine Schülergruppe des Projekts „Hamburger Lernferien“.
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In den Herbstferien in Hamburg: 95 Schulen bieten Hilfe gegen Lern-Rückstände

Durch die Corona-Krise haben viele Schülerinnen und Schüler wichtigen Lernstoff verpasst, denn der Unterricht musste im Frühjahr wochenlang ausfallen und wurde ins sogenannte „Homeschooling“ verlegt. Damit die Rückstände beim Lernen aufgeholt werden können, bieten 95 Hamburger Schulen in den Herbstferien täglich drei Schulstunden Unterricht an. 

Für das Angebot stellt die Schulbehörde eine Million Euro bereit. Das Angebot richtet sich vor allem an Jungen und Mädchen mit Lernschwächen und Sprachförderbedarf von der Vorschulklasse bis Klassenstufe 9, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag bei einem Besuch in der Grundschule Sterntalerstraße in Billstedt.

Insgesamt würden dazu an den 95 teilnehmenden Schulen 516 Lerngruppen angeboten, deren Größe bei rund zehn Schülern liege, die dann täglich für drei Schulstunden zusammen lernen.

Erfahrungen aus den Sommerferien: Senator Rabe lobt Engagement

An 34 Schulen könne in beiden Ferienwochen gelernt werden, die anderen Schulen bieten die „Lernferien“ in jeweils einer der Wochen an. Mehr als die Hälfte der Schulen würde noch weitere Ferienbetreuung angeboten, die über den Unterricht hinausginge.

„Dieses großartige Engagement unserer Schulen in den Ferien ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte der Senator. Ein ähnliches Angebot hatte es bereits in den Sommerferien gegeben. Knapp 7000 Schülerinnen und Schüler an 241 von 323 Hamburger Schulen nutzten die „Lernferien“ damals.

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Das Engagement der Stadt gegen die Lernrückstände de Schülerinnen und Schüler erscheint dringend notwendig: Bereits im August stellte das ifo-Instituts für Bildungsökonomik in einer Studie fest, dass Unterricht daheim kaum für Lernerfolge sorgte. Im Schnitt hätten sich die Schüler nur 3,6 Stunden am Tag dem Lernen gewidmet — bei 38 Prozent seien es sogar nur zwei Stunden gewesen.

Vor allem Kinder, die bereits vor der Corona-Krise eher schlechte Noten bekommen hatten, hätten sich demnach während des Unterrichtsausfalls mehr auf Videospiele oder ihr Smartphone konzentriert als auf das „Homeschooling“ mit den Eltern.

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