Ein Kind wird vom Arzt geimpft (Symbolbild).
  • Ein Kind wird vom Arzt geimpft (Symbolbild).
  • Foto: imago/Westend61

Corona-Impfung für Kinder: Das gilt in Hamburg

Soll ich mein Kind impfen lassen? Und wie geht das überhaupt? Diese und weitere Fragen beschäftigen aktuell viele Hamburger Eltern. Die Antworten haben jetzt Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und Kinderarzt Dr. Stefan Renz in einem Video gegeben.

Was empfiehlt die Ständige Impfkommission?

Grundsätzlich empfiehlt die Ständige Impfkommission (StiKo) Impfungen für 12 bis 17-Jährige nur aufgrund bestimmter Vorerkrankungen wie Diabetes, Herzfehler oder chronischen Lungenerkrankungen. Bei welchen Vorerkrankungen eine Impfung empfohlen wird, kann man zum Beispiel beim Robert-Koch-Institut einsehen.

Für Kinder- und Jugendliche in diesem Alter ohne Vorerkrankungen ist eine Impfung nach ärztlicher Aufklärung ebenfalls möglich. Für Kinder unter 12 Jahren ist bisher noch kein Impfstoff zugelassen, Ausnahmen gibt es nicht. „Sie schützt man am besten, wenn sich alle Erwachsenen in ihrem Umfeld impfen lassen“, sagte Sozialsenatorin Leonhard.

Welche Impfangebote gibt es für Kinder und Jugendliche in Hamburg?

Jugendliche ab 16 Jahren können sich seit dieser Woche im Impfzentrum nach eigener Entscheidung einen Termin holen. Für Kinder ab 12 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen kann eine Schutzimpfung ebenfalls in Frage kommen. Dies sollte gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin abgeklärt werden.

Das Asklepios Klinikum Nord am Standort Heidberg bietet jetzt neu für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren eine Corona-Impfstelle an. In Absprache mit der Sozialbehörde könnten dort besonders gefährdete Kinder und Jugendliche jeweils donnerstags zwischen 12.30 und 15.30 Uhr eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Eine Terminvereinbarung erfolge ausschließlich über die Telefonnummer 116 117 beziehungsweise die Internetplattform www.impfterminservice.de.

Warum gibt es keine Empfehlung für alle Kinder?

„Das kindliche Immunsystem ist aktiver als das von Erwachsenen. Kinder reagieren deswegen stärker. Unter den Nebenwirkungen fürchten wir besonders eine Herzmuskelerkrankung, die sehr selten auftritt, aber eine sehr schwere Erkrankung ist“, sagt Kinderarzt Dr. Renz. Mediziner kämen in der Abwägung zwischen dem sehr unwahrscheinlichen Risiko eines schweren Verlaufs der Covid-Erkrankung und den sehr seltenen Nebenwirkungen zu dem Schluss, dass der Nutzen einer Corona-Schutzimpfung für Kinder nicht höher ist als das Risiko.

Dürfen Ärzt:innen einem gesunden Kind die Corona-Impfung verweigern?

„Ja“, sagt Sozialsenatorin Leonhard. „Es liegt im Ermessen der Ärztin, ob sie eine Impfung durchführt, die nicht von der Ständigen Impfkommission empfohlen wurde.“ Wenn es aus medizinischer Sicht keinen Sinn mache, könne sie auch sagen, dass sie es nicht macht.

Mit welchen Impfreaktionen ist bei Kindern zu rechnen?

„Die Impfreaktionen sind bei Kindern im Prinzip ähnlich wie bei Erwachsenen, das heißt, wir sehen mitunter Schmerzen an der Einstichstelle, Schwellung des Armes, Fieber, Gelenkschmerzen, allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit“, sagt Dr. Renz.

Wird es Impfungen an Schulen geben?

Da es aktuell keine allgemeine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche gibt, plant die Sozialbehörde derzeit keine Reihenimpfungen an Schulen.

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