• Das Impfzentrum in den Hamburger Messehallen (Symbolbild)
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Impfstoff-Lieferung kommt nicht: Hamburg stoppt Terminvergabe für Corona-Impfungen

Auch das noch! Wegen reduzierter Liefermengen des Impfstoffs von Astrazeneca stoppt Hamburg die Impfterminvergabe für unter 80-Jährige. Alle bereits vereinbarten Termine würden aber eingehalten, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Um diese Impfungen machen zu können, würden die noch im Lager befindlichen Impfdosen benötigt.

„Neue Termine können immer nur dann vergeben werden, wenn neue Lieferungen eintreffen“, sagte Helfrich. „Die Kürzung der Lieferungen hat deswegen zur Folge, dass zunächst in Hamburg keine Termine mehr vergeben werden können.“

Corona-Impfungen mit AstraZeneca: Hamburg stoppt Terminvergabe

Davon ausgenommen seien nur über-80-Jährige, die in begrenztem Umfang nach wie vor telefonisch Termine vereinbaren könnten. „Die Terminvergabe kann wieder aufgenommen werden, sobald verlässliche Lieferplanungen vorliegen und weitere Lieferungen erfolgen.“

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Astrazeneca hat für die kommende und die darauf folgende Woche die Lieferung von jeweils nur noch 4800 Impfdosen nach Hamburg angekündigt. Ursprünglich waren insgesamt mehr als 26.000 Dosen zugesagt worden.

Zu wenig Impfstoff: Forderungen nach Exportstopp

Das Problem betrifft nicht nur Hamburg, sondern die gesamte EU. Nach der Ankündigung neuer Lieferkürzungen hat der Chef der Konservativen im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), dem britisch-schwedischen Impfstoffhersteller Astrazeneca mit einem Exportstopp gedroht. „Es entsteht der Eindruck, dass andere Länder gegenüber der EU bevorzugt werden“, sage Weber der „Welt am Sonntag“. Solange Astrazeneca seine Zusagen nicht erfülle, „sollte die EU einen grundsätzlichen Exportstopp von in der EU produzierten Impfstoffdosen des Unternehmens verhängen“, forderte er.

Astrazeneca hatte am Samstag sein Bedauern geäußert, die geplanten Impfstofflieferungen in die EU erneut kürzen zu müssen und begründete dies mit Produktionsproblemen und Exportbeschränkungen. Man arbeite „unermüdlich“ an einer Beschleunigung der Lieferungen. Bis Mitte des Jahres sollen dem Unternehmen zufolge nur hundert Millionen Impfstoffdosen an die EU ausgeliefert werden.

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Impfstoff: Wut auf AstraZeneca wächst

Bereits zu Jahresbeginn hatte es zwischen Brüssel und dem Unternehmen Streit um das Tempo der Impfstoff-Lieferungen gegeben. Das Unternehmen hatte damals bekanntgegeben, wegen Problemen in einem Werk in Belgien im ersten Quartal deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen. Staaten außerhalb der EU wie Großbritannien wurden dagegen offenbar ohne Einschränkungen weiter beliefert. (dpa/mn)

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