Trotz Impfung, Tests und Maske: Wie ein Klinik-Arzt eine Station ansteckte
Trotz Impfungen, FFP2-Masken und Antigentests: In dem Bethesda-Krankenhaus in Bergedorf gab es einen Corona-Ausbruch, bei dem sich mehrere Patienten mutmaßlich bei einem Mitarbeiter angesteckten – und das, obwohl fast alle der Betroffenen doppelt geimpft waren. Wie konnte das passieren?
Acht Patienten und zwei Assistenzärzte infiziert – das ist die besorgniserregende Bilanz eines Corona-Ausbruchs von vergangener Woche auf der Geriatrie-Station der Agaplesion Bethedsa Klinik in Bergedorf.
Trotz Impfungen, FFP2-Masken und Antigentests: In dem Bethesda-Krankenhaus in Bergedorf gab es einen Corona-Ausbruch, bei dem sich mehrere Patienten mutmaßlich bei einem Mitarbeiter angesteckten – und das, obwohl fast alle der Betroffenen doppelt geimpft waren. Wie konnte das passieren?
Acht Patienten und zwei Assistenzärzte infiziert – das ist die besorgniserregende Bilanz eines Corona-Ausbruchs von vergangener Woche auf der Geriatrie-Station der Agaplesion Bethedsa Klinik in Bergedorf. Dabei hatte sich der mutmaßlich als erstes infizierte Assistenzarzt wie das restliche Personal zweimal wöchentlich mit Antigentests testen lassen und war selbst doppelt geimpft – mit AstraZeneca. Die Infektion kam nur heraus, weil er sich wegen leichten Schnupfens und Hustens trotz negativem Antigentest sicherheitshalber noch einem PCR-Test unterzog.
Corona-Ausbruch in Krankenhaus: Hohe Anzahl von Impfdurchbrüchen
„Es ist wie ein Déjà-vu“, sagt der Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Alexander Rösler, zur MOPO. Auch die ersten Corona-Fälle in dem Krankenhaus waren auf der Geriatrie-Station aufgetaucht, wo mit alten Menschen eine besonders vulnerable Gruppe versorgt wird, häufig mit viel Körperkontakt. Wie genau die mutmaßliche Ansteckung auf der Station vonstatten ging, ist aber unklar – denn neben den sonstigen Sicherheitsmaßnahmen tragen Pfleger und Ärzte auch durchgängig FFP2-Masken, erklärt Rösler. Ob es sich um die hochansteckende Omikron-Variante handelt, ist unbekannt.
Auffällig bei diesem Ausbruch ist die hohe Anzahl der Impfdurchbrüche. Nur eine Person unter den Infizierten war nicht geimpft. Doch hier spielt der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle: Denn die meisten der Betroffenen standen kurz vor ihrer Booster-Impfung. Der Assistenzarzt etwa erhielt seinen Auffrisch-Piks einen Tag bevor er positiv getestet wurde.
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Alles deutet darauf hin, dass die Ansteckungen genau in dem kurzen Zeitfenster passierten, als der Schutz der Doppelimpfung schon nachgelassen hatte, aber der Booster noch nicht erfolgt war. „Das ist besonders bitter“, sagt Rösler. „Ich habe hier gesehen, was ich sonst auch von Kollegen höre: Besonders bei älteren Menschen lässt der Impfschutz nach einigen Monaten nach. Umso wichtiger ist es, sich boostern zu lassen.“
Klinik mit Corona-Fällen: Antigentests waren negativ
Auch dass die Infektionen erst durch die PCR-Tests und nicht durch die Antigentests erkannt wurden, besorgt den Chefarzt: „Wir dachten, dass die Antigen-Tests anschlagen, sobald es leichte Symptome gibt“, sagt er. „Doch hier war das nicht der Fall.“
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Die Betroffenen sind isoliert, Kontaktpersonen werden weiterhin jeden Tag getestet. Die meisten von ihnen haben leichte Verläufe. Zwei der Patienten müssen jedoch auf der Intensivstation behandelt werden, darunter der einzige Ungeimpfte. Zudem ist ein weiterer Patient betroffen, der wegen starker Vorerkrankungen bereits palliativ behandelt wird.