Immobilien-Studie: Preise für Wohnungen in Hamburg brechen ein
Der Hamburger Immobilienmarkt erlebt einen drastischen Einbruch – zumindest mit Blick auf Eigentumswohnungen. Denn diese sind laut einer neuen Studie deutlich günstiger als noch vor einem Jahr. Auch Einfamilienhäuser kosten weniger. Doch beides könnte sich bald wieder stark verändern, sagt ein Experte.
Der Hamburger Immobilienmarkt erlebt einen drastischen Einbruch – zumindest mit Blick auf Eigentumswohnungen. Denn diese sind laut einer neuen Studie deutlich günstiger als noch vor einem Jahr. Auch Einfamilienhäuser kosten weniger. Doch beides könnte sich bald wieder stark verändern, sagt ein Experte.
Eigentumswohnungen sind in Hamburg gerade so günstig wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise im ersten Quartal 2023 um 11,53 Prozent gefallen. Das zeigt eine Auswertung des Lübecker Finanzberaters „Dr. Klein“. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 beträgt das Minus 4,96 Prozent.
Hamburg: Das macht Eigentumswohnungen aktuell günstiger
Der Medianpreis für Eigentum, also der Mittelwert aus allen Angeboten, lag bei 4642 Euro pro Quadratmeter. Auch Ein- und Zweifamilienhäuser waren laut „Dr. Klein“ zuletzt weniger teuer: Der Medianpreis lag zwischen Januar und März bei 3781 Euro pro Quadratmeter, ein Minus von 3,14 Prozent zum Vorquartal und von 3,62 Prozent zum Vorjahresquartal.

In Hamburg gibt es einen verhältnismäßig großen Anteil an alten Eigentumswohnungen, erklärt Frank Lösche, Spezialist für Baufinanzierung bei „Dr. Klein“ in Hamburg, im Gespräch mit der MOPO. „Nach dem Krieg wurden vermehrt Mehrfamilienhäuser gebaut. Es wurde versucht, so viel Wohnraum wie möglich zu schaffen.“ So entstanden bis in die 1980er Jahre hinein viele Eigentumswohnungen, während für Ein- und Zweifamilienhäuser oft die Grundstücke fehlten.
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Diese Wohnungen sind heute entsprechend gealtert. In ihnen steckt also mitunter großer Sanierungs- und Investitionsbedarf – das kann für Käufer:innen teuer werden. Vor allem Energie-Themen wie der gerade von der Ampel beschlossene Heizungsaustausch spielen eine wichtige Rolle. Wenn die Mehrfamilienhäuser nicht in einem modernen Zustand gehalten sind, werde es schwieriger, sie zu verkaufen, sagt Lösche. Ein Einfamilienhaus kann da deutlich attraktiver sein. Denn wer ein solches besitzt, kann selbst planen und entscheiden – und muss bei anstehenden energetischen Sanierungen nicht mit anderen Wohnungsbesitzer:innen einig werden.
Experte: Immobilienmarkt entspannt sich nicht weiter
Der Baufinanzierungsexperte vermutet allerdings nicht, dass sich der Immobilienmarkt noch weiter entspannt. „Dass die Immobilienpreise aufgrund der gestiegenen Zinsen um weitere 20, 30 Prozent sinken, glaube ich nicht.“ Im Gegenteil: Dadurch, dass es auch aufgrund der steigenden Mieten viel Interesse an Käufen gebe, sei „das Potenzial für sinkende Preise begrenzt“.