x
x
x
  • Während die Zahl der Infizierten allmählich sinkt, steigt die Zahl der Corona-Toten in Hamburg (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance / Christian Charisius/dpa

Immer mehr Tote: Warum steigen die Corona-Todeszahlen?

Die Zahl der Corona-Toten steigt bundesweit, auch in Hamburg. Am Mittwoch meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) für ganz Deutschland 487 Menschen, die an Covid-19 gestorben sind, 12 davon in Hamburg. Damit steigt die Zahl der Corona-Todesopfer in der Stadt auf 385 seit Beginn der Pandemie, jedenfalls nach der Zählart des RKI. Der Hamburger Senat zählt anders und kommt auf niedrigere Werte.

Warum tauchen die zwölf Toten, die das RKI meldet, nicht tagesaktuell in den Zahlen des Senats auf?

Das RKI zählt grundsätzlich alle Todesfälle, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, während Hamburg alle mutmaßlichen Corona-Opfer am Institut für Rechtsmedizin des UKE obduzieren lässt und dann nur die Fälle zählt, bei denen das Virus tatsächlich den Tod verursacht hat. Auf diese Weise kommt das RKI aktuell auf 385 Todesfälle für Hamburg, die letzte vom Senat veröffentlichte Zahl beträgt 340 Corona-Tote. „Bindend ist die Zahl des RKI“, betont Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD), „wir haben mit den Hamburger Zahlen immer einen Meldeverzug gehabt.“ Das liege daran, dass die Obduktionsergebnisse gesammelt und dann veröffentlicht werden.

Wer stirbt derzeit an Covid-19 in Hamburg?

In den vergangenen sieben Tagen sind laut RKI in Hamburg 38 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Wie viele von ihnen Männer oder Frauen waren, dazu gibt die Gesundheitsbehörde keine Auskunft. Nur soviel: Von den seit Pandemiebeginn gezählten Todesopfern waren 191 Männer und 149 Frauen. Die Altersspanne liegt zwischen 31 und 100 Lebensjahren, allerdings nicht gleichmäßig verteilt. Der Mittelwert liegt bei 82 Lebensjahren.

Sterben derzeit mehr Menschen als vorher?

In den vergangenen sieben Tagen wurden in Hamburg 1812 Neuinfektionen bestätigt, das sind weniger als in den sieben Tagen davor. Die Inzidenz (Infizierte pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) sank erstmals seit Anfang Oktober unter 100. Bei den Todesfällen jedoch zeigt die Kurve nach oben: Auf eine Million Einwohner kamen in den vergangenen sieben Tagen in Hamburg 20 Tote, wie der NDR errechnet. Das ist im Norden Rekord, liegt aber unter dem deutschlandweiten Schnitt von 28,3 Toten pro eine Million Einwohner.

Das könnte Sie auch interessieren: Überblick – Alle Entwicklungen zu Corona im Norden 

Wie ist der Trend in Deutschland?

Auch bundesweit steigt die Zahl der Todesfälle wieder merklich an. Waren die täglichen Zahlen im Oktober noch auf zweistelligem Niveau, sind sie nun dreistellig und gipfelten gestern in einem Anstieg von 487. Insgesamt liegt die Zahl der Personen, die an oder mit Corona gestorben sind bei 17.123. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass der Teil-Lockdown völlig wirkungslos ist. Menschen, die an Corona sterben, erliegen dem Virus ja in der Regel nicht am Tag der Infektion, sondern zeitverzögert. Darum steigen und fallen die Todesfälle nicht unmittelbar in Einklang mit den Infektionszahlen.

Warum steigt die Zahl der Toten?

Klar ist, dass vor allem ältere Menschen Corona-Krankheitsverläufe mit Todesfolge haben. Besonders anfällig sind dabei Menschen über 80 Jahre. Besorgniserregend ist dementsprechend die Inzidenz-Entwicklung der älteren Altersgruppen. Die meisten Neuinfektionen verzeichnen zwar immer noch die 15- bis 59-Jährigen, doch tatsächlich sank dort zuletzt die 7-Tage-Inzidenz. Eine umgekehrte Beobachtung ist bei den über 80-jährigen Menschen zu machen, die sich gleichzeitig einem erhöhten Sterberisiko ausgesetzt sehen.
 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp