Eine Person mit ausgestreckter Zunge hällt eine Pille in der Hand. Bereit sie zu essen

Ein Kind nimmt eine Tablette ein. (Symbolbild) Foto: picture alliance / ZB | Jens Kalaene

Im UKE gibt’s jetzt Pillen aus dem 3D-Drucker

Zu bitter und zu groß – Tabletten sind für viele Kinder eine große Hürde. Das macht auch Eltern das Leben schwer. Doch im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gibt es nun eine Alternative: Individuell hergestellte Kautabletten aus dem 3D-Drucker. Sie sollen nicht nur leichter einzunehmen sein, sondern auch besser schmecken. Eine Studie untersucht, ob die jungen Patienten die neue Variante den herkömmlichen Tabletten vorziehen.

Das neue Verfahren wurde über drei Jahre in der UKE-Klinikapotheke entwickelt. Ziel ist eine individuell angepasste Dosierung, die besonders in der Kinderonkologie wichtig ist. „Wir sind deutschlandweit die erste Klinik, die 3D-gedruckte Medikamente selbst entwickelt hat und nun im Rahmen einer Studie Patient:innen in der Kinderonkologie verabreicht. Wir wollen damit eine präzisere Arzneimitteldosierung ermöglichen“, erklärt Dr. Adrin Dadkhah, Co-Leiter Forschung und Lehre der UKE-Klinikapotheke.

Insbesondere junge Patienten profitieren

Viele Kinder haben Schwierigkeiten, Tabletten zu schlucken, was die Medikamentengabe in der Kinderheilkunde oft zur Herausforderung macht. Da viele Wirkstoffe nicht als Tropfen oder Säfte verfügbar sind, bleibt häufig nur die Tablettenform – doch deren Größe und Geschmack sind für junge Patienten oft ein Problem. „Einige der kleinen Patient:innen finden den Geschmack so furchtbar oder die Tabletten zu groß, dass sie sie nicht schlucken können“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Beate Winkler, Oberärztin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE. Zusätzlich müssen viele Medikamente individuell nach Körpergewicht dosiert werden, was bedeutet, dass Tabletten geteilt oder gemörsert werden müssen – ein Prozess, der die genaue Dosierung erschwert.

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Die aktuelle Studie an Kindern, die eine Chemotherapie durchlaufen, läuft voraussichtlich bis 2026. Sollten sich Vorteile der 3D-gedruckten Medikamente für die Patientensicherheit zeigen, könnten die Tabletten künftig noch vielseitiger eingesetzt werden. Denkbar sei, mehrere Wirkstoffe in einer Tablette zu kombinieren oder Dosierungen individuell an den Therapieverlauf anzupassen.

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