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  • Ein Spielautomat steht in einer Kneipe (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa

Illegales Glücksspiel in Hamburg: Automatenwirtschaft kritisiert Maßnahmen der Stadt

Sie stehen in Hinterzimmern, Kiosken oder Kulturvereinen – illegale Glücksspielautomaten. In der Talstraße (St. Pauli) hat die Polizei gerade welche ausgeräumt. Dennoch: Im Kampf gegen unerlaubtes Glücksspiel geht die Stadt trotzdem vorrangig gegen Online-Casinos vor. Kritik kommt nun von Spielhallenbetreibern.

Die Automatenwirtschaft hat das Vorgehen der Hamburger Behörden gegen illegales Glücksspiel als unzureichend kritisiert. Hintergrund: Die jüngsten Strafanzeigen der Innenbehörde gegen mehrere Betreiber von Online-Casinos.

Automatenverband: Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“

Das sei laut dem Vorsitzenden des Hamburger Automaten Verbands, Gundolf Aubke, zwar grundsätzlich zu begrüßen. „Es ist ein erster Schritt, um das illegale Glücksspielangebot im Internet zu bekämpfen. Es ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ In Hamburg gebe es auch viele illegale Glücksspielautomaten in Hinterzimmern, Kiosken oder Kulturvereinen. „Wenn, dann muss man gezielt gegen alle vorgehen.“

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Gleichzeitig erschwere die Stadt jedoch den Betrieb legaler Spielhallen. „Hamburg ist in der Endphase, das Hamburgische Spielhallengesetz umzusetzen. Dieses sehe einen Mindestabstand von 500 Metern zwischen einzelnen Anbietern vor. „Von 320 Spielhallen werden so am Ende nur noch 120 übrig sein.“

Die Spieler würden so in die Hände illegaler Betreiber getrieben. „Das legale Angebot wird eingeschränkt und wir bekommen Berliner Verhältnisse, wo es diese Café-Casinos an jeder Ecke gibt“, warnt Aubke.  

Hamburg: 500 bis 800 illegale Automaten

Er verweist dabei auf eine Drogenrazzia der Polizei in Jenfeld: Im Mai hatten die Beamten bei Durchsuchungen in einem Wettbüro, zwei Kiosken, einer Bäckerei, einem Kulturverein und einer Wohnung auch mehrere Automaten sichergestellt, mit denen nach ersten Erkenntnissen illegales Glücksspiel betrieben wurde. Er geht davon aus, dass es in Hamburg 500 bis 800 illegale Automaten gibt. 

Anders als bei den legalen Anbietern seien die illegalen Automaten hinsichtlich der Gewinn- und Verlustmöglichkeiten auch nicht entschärft. „Es geht aber nicht nur um den Spielerschutz“, sagte der Verbandsvorsitzende. Durch das neue Spielhallengesetz „nimmt die Stadt 1200 Spielhallenmitarbeitern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihren Job – sozialversicherungspflichtige Jobs“. (dpa/lmr)

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