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  • Am „World Cleanup Day“ beteiligten sich viele Hamburger am soldarischen Müll sammeln – wie hier an der Außenalster. 
  • Foto: Röer

„Ich kann nicht machen, dass Trump weg ist“: Wie Hamburger an der Alster Müll sammeln

Herbstputz in der Hansestadt: Am Samstag fand der dritte internationale „World Cleanup Day“ statt. Und auch Hamburg wurde am Samstag wieder auf Vordermann gebracht und von einer Menge Müll befreit. Die MOPO hat einige Teilnehmer der Aktion getroffen.

Im Rahmen der Initiative „Hamburg räumt auf“ wird vier Tage lang vom 18. bis zum 21. September fleißig Müll gesammelt. Die Stadtreinigung hilft hierbei sogar mit dem Material und der Entsorgung des Mülls. In diesen Tagen vereinen sich Menschen auf der ganzen Welt zum Aufräumen: 2019 beteiligten sich gut 21 Millionen Menschen aus 180 Ländern beim „World Cleanup Day“.

„World Cleanup Day“: Hamburger packen beim Müllsammeln mit an 

Auch in Hamburg versammelten sich Menschen am Samstag, um gemeinsam etwas Gutes für die Umwelt zu tun. So auch Sandra Erdmann aus Eimsbüttel und Sebastian Linke aus Wedel: Die beiden nahmen sich den Lohmühlenpark vor – und fanden dort allerhand Schlafsäcke, Kondome, Simkarten und sogar einen Ausweis und eine Bankkarte.

Sandra Erdmann (30) und Sebastian Linke (46) fanden beim Müllsammeln im Lohmühlenpark sogar einen Ausweis und eine Bankkarte.

Sandra Erdmann (30) und Sebastian Linke (46) fanden beim Müllsammeln im Lohmühlenpark sogar einen Ausweis und eine Bankkarte. 

Foto:

Röer

Für Sandra Erdmann ist es nicht das erste Mal, dass sie Müllsammeln geht: Seit Anfang des Jahres ist sie Teil einer Meet-Up-Gruppe, die sich regelmäßig alle zwei Wochen trifft, um verschiedene Orte in Hamburg von Abfällen zu befreien. Sie wolle etwas zurückgeben, sagt die 30-Jährige. Sebastian Linke ist erst zum ersten Mal dabei – doch in ihrer Intention sind sich die beiden einig. „Ich tue es für mich selbst, weil ich einfach ein gutes Gefühl dabei habe”, erklärt der Maschinenbauingenieur.

Hamburger räumen bei Müllsammel-Aktion die Alsterwiese auf

Besonders vom Müll betroffen ist die Alsterwiese – hier gibt es regelmäßige Termine zum Einsammeln von Abfall. „Heute hat dieser Ort natürlich eine besondere Aufmerksamkeit“, sagt Biologie-Studentin Sina Sicks, die Aluminiumfolie, Essensreste und USB-Kabel von der Wiese gefischt hat. Besonders schockiert war sie darüber, wie viele Zigarettenstummel dort herumlagen. Doch es geht offenbar noch schlimmer: „Ich habe auch schon auf einem SUP-Board auf der Alster gestanden und Müll herausgefischt. Das war eklig“, gesteht die 26-Jährige.

Biologie-Studentin Sina Sicks (26) aus Alsterdorf ist nicht zum ersten Mal beim “World Cleanup Day° dabei.

Biologie-Studentin Sina Sicks (26) aus Alsterdorf ist nicht zum ersten Mal beim “World Cleanup Day° dabei. 

Foto:

Röer

Sina Sicks liegt die Alster sehr am Herzen, weshalb sie sich entschieden hat, am Samstag auf der Alsterwiese Müll einzusammeln. „Ich würde mich aber auch freuen, wenn die ‘Clean-Up-Your-Alster‘-Aktion auch mal zu mir auf die Ecke nach Alsterdorf kommen würde“, sagt sie.

Müllsammeln in Hamburg als pädagogischer Familienausflug

Auch die Kleinen packten am Samstag mit an – darunter die achtjährige Susanne, die mit ihren Eltern ebenfalls auf der Alsterwiese unterwegs war. Ihre Mutter Christiane Richards hatte zuvor im Internet vom „World Cleanup Day” gelesen und nach Veranstaltungen in Hamburg geschaut.

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Sie sei einfach genervt von dem ganzen herumliegenden Müll – und könne durch ihre Teilnahme an der Aktion immerhin ein bisschen was bewirken. „Ich kann nicht machen, dass Trump weg ist, aber ich kann machen, dass hier die Kronkorken weg sind”, so die 46-Jährige.

Für die 8-jährige Susanne wurde der „World Cleanup Day“ zu einem pädagogischen Familienausflug mit ihren Eltern.

Für die 8-jährige Susanne wurde der „World Cleanup Day“ zu einem pädagogischen Familienausflug mit ihren Eltern. 

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Röer

Auch ihre Tochter packt gern mit an. „Es macht mir Spaß“, sagt die Achtjährige. Für sie ist der Tag wie ein pädagogischer Familienausflug, erklärt Christiane Richards  – und ihre Eltern denken sogar darüber nach, ihr eine eigene Greifzange zu kaufen.

Müll-Hotspot in Hamburg: Die Hafenstraße beim „World Cleanup Day“

Ganz besonders vermüllt ist die Hafenstraße im Bereich des Elbufers. „Hier ist ein echter Hotspot”, sagt Biologie-Studentin Carolin Uhlir, der der internationale Aktionstag bereits geläufig gewesen ist. „Es ist eine gute Gelegenheit, dass man endlich mal das macht, was man eigentlich immer machen wollte, aber sonst nie schafft“, sagt die 27-Jährige.

Carolin Uhlir (27) und Michael Arling (23) war der „World Cleanup Day“ schon zuvor bekannt.

Carolin Uhlir (27) und Michael Arling (23) war der „World Cleanup Day“ schon zuvor bekannt. 

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Röer

Gemeinsam mit Michael Arling, der aus Osnabrück zu Besuch ist, findet sie in der Hafenstraße vor allem Zigarettenstummel, Einwegbecher und Platzpatronen. „Das Elbufer ist komplett voll mit Abfall. Innerhalb von zehn Minuten bekommen wir einen ganzen Eimer voll“, sagt Michael Arling. Für die beiden sei Müllsammeln ein bisschen so, wie den eigenen Garten aufzuräumen.

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