Nach 100 Jahren: Diese Einkaufsstraße bekommt endlich (!) eine Haltestelle
Nächste Station: Fuhlsbüttler Straße! Seit über hundert Jahren fährt Hamburgs älteste U-Bahnlinie, die U3, ausgerechnet durch die belebte Einkaufsstraße im Bezirk Nord ohne Halt vorbei. Das soll sich noch in diesem Jahrzehnt endlich ändern. Dazu kommt: Vor Ort plant die Hochbahn einen komplett neuen Platz.
Nächste Station: Fuhlsbüttler Straße! Seit über hundert Jahren fährt Hamburgs älteste U-Bahnlinie, die U3, ausgerechnet durch die belebte Einkaufsstraße im Bezirk Nord, ohne anzuhalten. Das soll sich noch in diesem Jahrzehnt endlich ändern. Dazu kommt: Vor Ort plant die Hochbahn einen komplett neuen Platz.
Auf Höhe der Hausnummer 176, wo unter anderem der Hardorffweg von der insgesamt 4,7 Kilometer langen Fuhlsbüttler Straße abgeht, fährt die U3 schon heute zwischen den Haltestellen Barmbek und Habichtstraße über eine Brücke – bislang allerdings ohne Halt. Unterhalb befinden sich viele gut besuchte Cafés und Imbisse, aber auch kleinere Geschäfte, Nagelstudios und ein Blumenladen.
Fuhlsbüttler Straße: Hier wird eine neue U3-Haltestelle gebaut
Tatsächlich wird die Station mit ihrem begrünten Holzdach und Photovoltaikanlagen aber nicht direkt an der Brücke gebaut, sondern ein paar Meter davor. Dadurch wird an der Fuhle zwischen dem Fahrbahnrand und dem Haltestelleeingang eine Art Vorplatz geschaffen. Hier ist Platz für Bänke und ein paar Bäume.
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Der an der Brücke gelegene Imbiss „Ardacan Grillhaus“ muss für die neue Station allerdings weichen. „Wir haben den Betreiber bereits informiert und suchen gerne Alternativstandorte in unserem Hochbahn-Netz“, sagt Hochbahn-Technikvorstand Jens-Günter Lang. Laut Inhaber Hasan Özkan, der den Grill seit 2017 betreibt, habe es bislang noch keine konkreten Vorschläge gegeben.
So soll das Umfeld der neuen U3-Haltestelle aussehen
Eine große Rolle wird der Hardorffweg spielen: Hier plant die Hochbahn eine Bike+Ride-Station mit 230 Fahrradstellplätzen und auch die unter der Brücke gelegenen vier HVV-Switch-Plätze mit Sharing-Autos ziehen dorthin. Die zwölf restlichen Parkplätze unter der Brücke fallen ersatzlos weg, dafür wird es dort eine Stadtrad-Station geben. Das derzeit noch aktive kreuz und quer Parken im Hardorffsweg, der bis zur Höhe Vollmersweg zur Einbahnstraße umgewandelt wird, ist dann ebenfalls nicht mehr möglich. Der Grünzug neben der Brücke soll größtenteils erhalten bleiben. 70 Bäume müssen für die Arbeiten gefällt werden, 60 werden vor Ort wieder angepflanzt, der Rest an anderen Standorten.

„Es ist wichtig, dass wir gleich das Umfeld mitdenken und gestalten“, so Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) bei der Vorstellung der Pläne am Mittwoch. „Die neue Station planen wir direkt als Treff- und Mobilitätsknotenpunkt.“ Mit der neuen Haltestelle wird damit eine Lücke im HVV-Netz geschlossen. Als der U3-Abschnitt 1918 eröffnet wurde, gab es die heutige Einkaufsmeile noch nicht – 1965 wurde dann allerdings die Straßenbahn abgebaut. Seitdem sind die Anwohner auf Busse oder längere Fußmärsche zu U- und S-Bahn angewiesen.
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„Rund 2600 Menschen nördlich der Genslerstraße und südlich des Hardorffsweg erhalten so erstmals einen U-Bahn-Anschluss“, rechnet Lang vor. „Insgesamt rechnen wir mit 8000 Fahrgästen täglich.“
Ab 2029 sollen die Fahrgäste die U3-Station nutzen können
Ab 2025 wird es mit den sogenannten „bauvorbereitenden Maßnahmen“ losgehen. Das heißt, es werden Kabel verlegt und andere Vorbereitungen getroffen. Der Bau selbst soll dann Anfang 2027 starten, bevor 2029 die ersten Züge halten können.

Bis es soweit ist, müssen die U3-Fahrgäste aber eine etwas längere Sperrung von etwa fünf bis sechs Monaten im Jahr 2027 in Kauf nehmen. Im Jahr 2028, wenn das Dach dann drauf kommt, wird es noch einmal einen etwa vier- bis fünfwöchigen U-Bahn-Stopp geben.
Tatsächlich plant die Hochbahn bereits seit 2018 an dieser Station – das Ganze hat sich allerdings etwas verschoben. „Das liegt daran, dass die Haltestelle abhängig vom Streckenverlauf der neuen U5 war“, erklärt Tjarks. „Diese verläuft jetzt weiter nördlich mit der zukünftigen Haltestelle Barmbek-Nord.“ Insgesamt soll das Projekt 39 Millionen Euro kosten.