HVV-Rekord: Wie voll wird es jetzt in Hamburgs Bussen und Bahnen?
Ein Bahnticket, mit dem man durch ganz Deutschland reisen kann: Das ist seit dem 1. Mai mit dem Deutschlandticket möglich. 193.000 Neukundinnen und -kunden konnte der HVV bereits gewinnen – nie gab es so viele Abonnenten wie derzeit. Doch das bedeutet auch: In Bussen und Bahnen dürfte es deutlich voller werden. Die Frage ist nur: Wie voll wird es? Auf ersten Strecken gibt es deshalb sogar schon Platzmangel und Einschränkungen.
Die S3 im Hamburger Süden: Schon vor Einführung des Deutschlandtickets waren die Züge regelmäßig brechend voll. Und gefühlt sind es jetzt noch mehr Fahrgäste, die sich vor allem morgens in die Wagen quetschen.
Ein Bahnticket, mit dem man durch ganz Deutschland reisen kann: Das ist seit dem 1. Mai mit dem Deutschlandticket möglich. 193.000 Neukundinnen und -kunden konnte der HVV bereits gewinnen – nie gab es so viele Abonnenten wie derzeit. Doch das bedeutet auch: In Bussen und Bahnen dürfte es deutlich voller werden. Die Frage ist nur: Wie voll wird es? Auf ersten Strecken gibt es deshalb sogar schon Platzmangel und Einschränkungen.
Die S3 im Hamburger Süden: Schon vor Einführung des Deutschlandtickets waren die Züge regelmäßig brechend voll. Und gefühlt sind es jetzt noch mehr Fahrgäste, die sich vor allem morgens in die Wagen quetschen.
Das hat einen Grund: Seit dem 1. Mai ist das Deutschlandticket bundesweit erhältlich. Mit dem Ticket können Abonnentinnen und Abonnenten sowohl örtliche Busse, Bahnen und Fähren nutzen, als auch bundesweit auf den Regional-und Nahverkehr zurückgreifen. 703.000 Deutschlandtickets hat der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) mittlerweile verkauft, sagt Rainer Vohl, Sprecher des HVV – 193.000 davon sind Neukund*innen. „Natürlich resultieren aus dem erfolgreichen Start des HVV-Deutschlandtickets grundsätzlich auch steigende Fahrgastzahlen“, so der Vohl. Konkrete Zahlen lägen dem HVV derzeit aber noch nicht vor.
HVV bricht mit Deutschlandticket eigenen „Abo-Rekord“
Einen weiteren Teil der Abos machen die rund 252.000 Arbeitnehmer*innen in 4000 Unternehmen aus, die ein ebenfalls bundesweit gültiges HVV-Jobticket besitzen. Die Kosten dafür liegen, je nach Arbeitgeberzuschuss, bei 25 bis 35 Euro. Hinzu kommen auch die Semestertickets der Studierenden. Insgesamt verzeichnet der HVV so aktuell 907.000 Abonnent*innen – ein neuer Rekord. „Das sind deutlich mehr als der bisherige Bestwert aus dem Jahr 2019 mit 786.000 Abo-Kunden“, so Vohl.
Auch die Hochbahn erzielte in der ersten Mai-Woche – nur hierfür liegen belastbare Zahlen vor – insgesamt ungefähr wieder die Fahrgastzahlen von Mai 2019 (vor der Pandemie). „Im Vergleich zur Vorwoche haben wir tatsächlich einen Anstieg der Fahrgastzahlen um zwölf Prozentpunkte zu verzeichnen“, sagt Sprecher Christoph Kreienbaum. Das seien rund 100.000 Fahrgäste mehr – bei rund 1,6 Millionen täglich. Allerdings müsse man die kommenden Wochen abwarten. „Wir gehen aber eher davon aus, dass das Deutschlandticket zu einem weiteren/dauerhaften Anwachsen der Fahrgastzahlen führen dürfte“, so Kreienbaum weiter.
Im Metronom war nicht mal mehr Platz für Rollstühle
Bei der Hamburger S-Bahn können ebenfalls noch keine aktuellen Zahlen zum Fahrgastaufkommen erhoben werden. Hinzu komme, dass es im Mai einige Baustellen im Hamburger S-Bahn-Netz gegeben habe, die viele Fahrgäste umgangen hätten. Ein sprunghafter Anstieg der Reisendenzahlen sei – anders als bei der Einführung des 9-Euro-Tickets – ausgeblieben, so ein DB-Sprecher zur MOPO. Trotzdem: „Wir rechnen weiterhin mit einer spürbaren, stetigen Zunahme der Reisendenzahlen. Wir erwarten vor allem in den Metropolregionen, aber auch auf den Verbindungen zwischen den großen Städten und dem Umland, mehr Reisende und Pendler:innen“, so der DB-Sprecher.
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Gleiches gilt für die Regionalbahnen des Metronom: „Wir stellen seit Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets durchaus einen Anstieg des Fahrgastaufkommens fest, aber nicht in herausragendem Maße“, sagt Pressesprecherin Tina Allerheiligen. Belastbare Zahlen liegen auch hier noch nicht vor. „In Ausnahmefällen war das Fahrgastaufkommen in den letzten Wochen so hoch, dass die Fahrrad- oder Rollstuhlmitnahme in einigen Zügen kurzfristig nicht mehr möglich war“, so die Pressesprecherin. Ob das dem 49- Euro-Ticket geschuldet ist oder den ersten sommerlichen Temperaturen, könne allerdings nicht nachvollzogen werden.