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  • Patrick Moreira ist General Manager im „25hours Hotel“ in der HafenCity. Dort bietet er Zimmer an, die das Home-Office ersetzen sollen.

Homeoffice im Hotel: Wenn man es zu Hause nicht mehr aushält

HafenCity –

Zwischen schreienden Kindern, kläffenden Hunden, Bügelbrett, Spülmaschine und einer Internetverbindung am Limit ist Homeoffice ganz schön herausfordernd. Zurück ins Büro zu fliehen, das ist in Corona-Zeiten aber für viele keine Lösung. Eine andere Fluchtmöglichkeit ist dafür gerade richtig erfolgreich: Das Hotel. 

Trotz Corona-Lockdowns herrscht im „25hours Hotel“ in der HafenCity gerade alles andere als tote Hose. Und das liegt nicht nur an den Geschäftsreisenden, die noch beherbergt werden dürfen. Wie zahlreiche andere Hotels in der Hansestadt und in anderen deutschen Städten bietet auch das Haus in Hamburgs neuestem Stadtteil „Homeoffice im Hotel“ an: Die Kunden bezahlen das Zimmer für einen Tag und erhalten dafür Ruhe, WLAN und Hotel-Service.

Home Office im Hotel: Wenn man es zuhause nicht mehr aushält

„Wie alle 25hours-Häuser bieten wir das ‚Hotel Office‘ schon seit dem ersten Lockdown im April 2020 an“, berichtet General Manager Patrick Moreira der MOPO. „Leerstehende Zimmer fanden wir doof, also haben wir nach Lösungen gesucht.“ Es ist nicht das einzige Hotel, das Zimmer für einen Tag anbietet: Auf Plattformen wie „Homeoffice im Hotel“ oder „Day Use“ kann man inzwischen aus einem breiten Angebot wählen.

Für 50 Euro erhält der ruhesuchende Heimarbeiter im „25hours Hotel“ das Zimmer mit WLAN, Kaffeemaschine, Teestation und Fernseher für einen Tag; eine Woche kostet 200 Euro. „Mittlerweile haben wir viele Stammgäste“, berichtet der Hotelmanager. „Manche kommen zwei-, dreimal die Woche, andere gleich mehrere Wochen hintereinander.“

Homeoffice im „25hours“ Hotel in Hamburg kommt gut an

Das Konzept gleiche das eigentliche Geschäft zwar nicht aus, dennoch sei er überrascht über die zahlreichen Anfragen gewesen. „Hotel Office“ kommt an – und wird teilweise sogar vom Arbeitgeber finanziert, wie Moreira weiß. „Dabei geht es nicht nur um die bessere Internetverbindung, sondern auch darum, mal wieder andere Gesichter zu sehen und ein Stück Lebensqualität zurückzuerlangen.“

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Auch Anita H. hat das „Hotel Office“ in der HafenCity bereits getestet – schon viermal. Sie ist als Arbeitsvermittlerin in Niedersachsen angestellt, aber regelmäßig zu privaten und geschäftlichen Terminen in Hamburg unterwegs. So auch Anfang Dezember 2020. „Am späten Abend sollte ich noch einen Freund vom Flughafen abholen. Normalerweise wäre ich in der Zwischenzeit bummeln oder einen Kaffee trinken gegangen, aber das ging ja nicht“, erzählt sie der MOPO.

Home-Office im Hamburger Hotel: „Hier hat man seine Ruhe“

Zufällig sei sie dann auf das Hotel-Angebot gestoßen – und probierte es einfach mal aus. „Es ist eine schöne Abwechslung, mal nicht zuhause zu sein. Man hat seine Ruhe und kann auch danach gut abschalten und entspannen“, lautet ihr Fazit. Mit ihrem Mann, der ebenfalls im Homeoffice arbeitet und ihrem Sohn, der Homeschooling hat, sei es dann doch schwieriger, sich zu konzentrieren.  

Für Anita H. hat es noch einen weiteren Vorteil: Sie spart eine Menge Zeit. „Wenn ich einen Arzttermin in Hamburg habe, kann ich im Anschluss noch weiterarbeiten, ohne dass ich eine lange Fahrt vor mir habe und danach nochmal an den Schreibtisch muss. Das ist eine große Erleichterung.“ Der einzige Nachteil seien die Kosten – die muss sie selbst tragen. Doch lohnen würde es sich für die Arbeitsvermittlerin trotzdem. „Ich kann mir das auch nach der Corona-Pandemie noch vorstellen“, sagt sie.

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