Hier plant Hamburg eine neue Großunterkunft für Geflüchtete
Erst der Krieg in Syrien, jetzt in der Ukraine: In Hamburg kommen derzeit erneut viele Geflüchtete an. Die Stadt sucht derweil dringend nach neuen Unterkünften – und hofft auf eine alte Postbank-Zentrale.
- Deutsch (Deutschland)
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Erst der Krieg in Syrien, jetzt in der Ukraine: In Hamburg kommen derzeit erneut viele Geflüchtete an. Die Stadt sucht derweil dringend nach neuen Unterkünften – und hofft auf eine alte Postbank-Zentrale.
Noch ist nichts entschieden, doch wenn alles glatt läuft, könnte die ehemalige Postbank-Zentrale am Überseering 26 in der City Nord bald zu einer Zwischenunterkunft für Geflüchtete umgebaut werden. Das bestätigte Sprecher Martin Helfrich von der Sozialbehörde gegenüber der MOPO.
Hamburg sucht nach neuen Unterkünften für Geflüchtete
„Wir hoffen, dass wir das Objekt zu angemessenen Konditionen nutzen können, um einerseits verantwortlich mit dem Steuergeld umzugehen, aber auch dringend benötigte Unterkunftsplätze zu schaffen“, so Helfrich. Die entsprechenden Vereinbarungen wolle man zeitnah abschließen, um zügig mit einem gegebenenfalls nötigen Umbau beginnen zu können.
Die konkreten Kosten und die Nutzungsdauer stehen derzeit noch nicht fest. Klar ist nur, dass die Stadt hier mehrere hundert Schutzsuchende unterbringen will. Das Gebäude steht derzeit leer. Ende 2021 war die Postbank in neue Büros gezogen.
Die Postbank-Zentrale ist jedoch nicht das einzige Gebäude, das man in Betracht zieht. Da die Plätze für die öffentliche Unterbringung für Geflüchtete derzeit knapp seien, schaue man nach weiteren Flächen. Voraussetzung: Sie müssen „gut in Schuss“ und groß genug sein und schnell zur Verfügung stehen. Abrissobjekte kämen selbstverständlich nicht in Frage.
Für Klaus Schomacker ist klar: Die Stadt hat beim Thema Unterbringung von Geflüchteten ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Er handelte 2016 für die Initiative „Hamburg für gute Integration“ mit SPD und Grünen sogenannte Bürgerverträge zur Unterbringung von Schutzsuchenden aus: „Anders als vereinbart, hat Hamburg nach Vertragsunterzeichnung keine einzige dezentrale Unterbringungs-Einrichtung mehr gebaut“, klagt Schomacker gegenüber der MOPO. Auch die Forderung der Initiative, ein Viertel aller neu gebauten Wohnungen für Geflüchtete zu reservieren, sei „nie verwirklicht worden“. Seine Erklärung: „Der Senat hat den sozialen Sprengstoff gefürchtet, hier ausdrücklich Geflüchtete zu bevorzugen.“
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Derzeit kommen pro Tag um die hundert Schutzsuchende in Hamburg an, ungefähr 60 von ihnen aus der Ukraine.