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  • Liegt die Hoffnung in unserem Blut? Erster Corona-Patient in Hamburg bekommt Antikörper. 
  • Foto: dpa

Hoffnung im Blut: Junger Corona-Patient in Hamburg mit Antikörpern behandelt

Wer sich mit einem Virus infiziert, bildet Antikörper aus – natürlicherweise auch bei einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Gespendetes Blutplasma von bereits genesenen Corona-Patienten könnte an COVID-19 Erkrankten helfen, wieder gesund zu werden. Die Asklepios-Kliniken in Hamburg setzen jetzt auf die sogenannte Plasmatherapie, um Patienten mit einer besonders bedrohlichen Corona-Infektion zu behandeln.

Hamburgs Klinikbetreiber Asklepios ist das erste Klinik-Unternehmen in der Hansestadt, welches die Antikörperbehandlung offiziell in seine Therapieoptionen bei schwer erkrankten Corona-Patienten aufnimmt. Bislang gab es nur vereinzelte Universitätskliniken, die diese Art der Behandlung versuchsweise getestet haben.

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Dirk Arnold ist Chefarzt der Hämatologie am Asklepios-Klinikum Altona. Auf seine Anweisung hin wurde am vergangenen Donnerstag der erste COVID-19-Patient mit Antikörpern aus dem Blut eines Spenders behandelt. Wie der junge Patient darauf reagiert, sei noch nicht absehbar, so Arnold. „Jetzt sind wir alle sehr gespannt, ob klappt, was wir uns erhoffen.“

Patienten aus Hamburg mit Antikörpern behandelt

Lange Zeit stand es nicht gut um den erst 20-jährigen Patienten. Die Krankheit habe bei ihm einen besonders schweren Verlauf genommen, der junge Mann sei gar in einen lebensgefährlichen Zustand geraten, erklärt Arnold: „Bisher kann niemand erklären, was bei ihm so einen schweren Verlauf möglich machte.“ Seit Tagen sei er „stabil schlecht“ gewesen, weshalb die Ärzte sich dazu entschlossen, die neue Therapie anzuwenden.

Die Transfusion selbst habe der Mann gut überstanden, so Arnold. Der Chefarzt werde nun die Blutwerte beobachten und schauen, ob das Immunsystem des Patienten eigene Antikörper bildet.

Erste Versuche gegen Spanische Grippe vor fast 100 Jahren

Bereits 1918 kam ein Arzt auf die Idee, kranken Patienten das Blut von genesenen Menschen zu verabreichen. Damals wütete die Spanische Grippe auf der ganzen Welt. Vielen Kranken konnte der Arzt so helfen. Durch die „Rosskur“ starben allerdings auch viele Menschen, weil sie nicht dieselbe Blutgruppe hatten wie die Spender.

Wie riskant ist die Antikörper-Therapie? 

Mit einer Rosskur ist heute nicht mehr zu rechnen. Inzwischen kennt man die Bestandteile des menschlichen Blutes bis ins Detail. Was Corona angeht, müsse man laut einer Umfrage unter Ärzten nicht mit schweren Nebenwirkungen rechnen, wie die „Zeit“ berichtet. Dennoch: Das Coronavirus sei bekanntlich schon „für einige Überraschungen gut“ gewesen, man müsse daher in kleinen Schritten vorgehen.

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