Panorama-Fenster statt Plattenbau: So lebt es sich in einem modernen Hochhaus
Beim Abendessen von Hoheluft bis auf die Elphi schauen und an Silvester auf der Dachterrasse mit dem Feuerwerk auf einer Höhe sein: Das Leben in einem Hochhaus hat schon seinen Reiz. Wer an Hamburger Hochhäuser denkt, hat jedoch zunächst die Betontürme in Steilshoop oder Jenfeld vor Augen. Moderne Wohntürme wie der Falkenried-Tower in Hoheluft sind die Ausnahme in der Hansestadt. Wenn es nach dem Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord geht, soll sich das bald ändern. Die MOPO hat Bewohner gefragt, was sie am Leben in einem modernen Hochhaus so reizt.
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Beim Abendessen von Hoheluft bis auf die Elphi schauen und an Silvester auf der Dachterrasse mit dem Feuerwerk auf einer Höhe sein: Das Leben in einem Hochhaus hat schon seinen Reiz. Wer an Hamburger Hochhäuser denkt, hat jedoch zunächst die Betontürme in Steilshoop oder Jenfeld vor Augen. Moderne Wohntürme wie der Falkenried-Tower in Hoheluft sind die Ausnahme in der Hansestadt. Wenn es nach dem Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord geht, soll sich das bald ändern. Die MOPO hat Bewohner gefragt, was sie am Leben in einem modernen Hochhaus so reizt.
Schon seit Jahren scheiden sich in Hamburg die Geister an der Frage, ob mehr in die Höhe gebaut werden sollte oder nicht. In einer Zeit des Wohnraummangels und der steigenden Immobilienpreise betonen Befürworter, dass man durch Hochhäuser viele Wohnungen auf vergleichsweise wenig Fläche und somit auch Platz für wertvolle Grünflächen und Parks schaffen kann. Gegner sind der Ansicht, dass Denkmäler in Hamburg höchste Priorität haben und nichts höher sein dürfe als die charakteristischen Kirchtürme der Hansestadt. Oft wird Frankfurt am Main mit seinen modernen Hochhäusern als Negativbeispiel für eine kalte, von modernen Wolkenkratzern und großen Glasfronten dominierte Großstadt herangezogen.
Falkenried-Tower in Hoheluft: Große Fenster, fantastischer Blick
Armin und Birgit Griese gehören definitiv zu den Hochhaus-Befürwortern. Wer das Ehepaar besuchen möchte, nimmt in aller Regel den Fahrstuhl: Die Grieses wohnen im 13. Stock des Falkenried-Towers am Straßenbahnring 9 in Hoheluft-Ost, einem der wenigen modernen Wohntürme in Hamburg. Aus der Wohnung der beiden hat man einen spektakulären Blick über die ganze Stadt. „Sie haben einen schlechten Tag erwischt“, sagt Armin Griese. „Bei guten Bedingungen kann man hier bis Hannover sehen.“
Seit sechs Jahren wohnen der 55-Jährige und seine Frau Birgit nun schon in dem Haus und haben den Einzug kein einziges Mal bereut. „Der Blick ist fantastisch“, schwärmen sie und beteuern, dass man sich daran auch nach mehreren Jahren nicht sattsehen könne. „Jeden Tag entdecken wir etwas Neues, wenn wir aus dem Fenster schauen“, so Armin Griese.
Doch der Blick ist nicht das Einzige, was der Unternehmer so an dem Hochhaus-Leben so liebt. Der Falkenried-Tower ist nämlich nicht mit dem zu vergleichen, was man von klassischen Wohn-Hochhäusern aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts kennt. Keine Spur von Platten, Beton oder Ghetto-Flair – stattdessen bodentiefe Fenster mit Panoramablick und ein helles Treppenhaus. Auf dem Balkon der Geislers stehen stilvolle, graue Möbel, durch Glasscheiben vor Wind und Wetter geschützt.
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Das Highlight aber ist die Dachterrasse des Falkenried-Towers. Zwar ist es hier nur bei Windstille wirklich gemütlich, im Normalfall pfeift einem die Hamburger Luft in dieser Höhe gehörig um die Ohren. Sogar die Möbel sind am Boden festgebunden. „Aber im Sommer holen wir gern mal die Kissen raus und setzen uns hier hin. Das fühlt sich dann an wie Urlaub“, erzählt Armin Griese.
Bezirksamtsleiter fordert den Bau von mehr Hochhäusern
Gleichzeitig ist das Paar mitten im Geschehen, nur wenige Gehminuten vom Isemarkt, zahlreichen Supermärkten, Restaurants und Kulturangeboten entfernt. Das Auto kommt nur selten zum Einsatz. Und auch im Haus passt die Atmosphäre. „Hier gibt es wirklich eine tolle Nachbarschaft. Man kennt und versteht sich“, sagt der 55-Jährige.
Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Nord, Michael Werner-Boelz (Grüne), hat im MOPO-Interview deutlich gemacht, für wie vorteilhaft er den Bau von mehr Hochhäusern in Hamburg im Hinblick aufs Platzsparen hält. Dabei relativierte er die Angst vieler Hamburger vor der Errichtung von „Ghettos“, die das Stadtbild mit seinen Kirchtürmen zerstören würden. „Auch in Hamburg könnte öfter mal acht oder zehn Stockwerke hoch gebaut werden. Das wäre keine Sünde“, so Werner-Boelz.
Birgit und Armin Griese sehen das auch so. Sie sind dankbar, dass sie zu den wenigen Hamburgern gehören, die aktuell im Genuss einer Wohnung in einem modernen Hochhaus mit atemberaubender Sicht, toller Nachbarschaft und dem besten Blick auf das Silvesterfeuerwerk sind. Allerdings ist auch das entsprechende Kleingeld notwendig, um in so einem luxuriösen Wohnturm leben zu können. Wenn das Wohnen in modernen Hochhäusern bald für alle erschwinglich sein soll, muss sich an den Preisen noch grundsätzlich etwas ändern.