Historisches Schulhaus verfällt einfach: Wann kommt endlich die Rettung?
Das historische Schulhaus aus dem Jahr 1902 gehört zu den wenigen richtig alten Gebäuden von Georgswerder und ist dadurch auch identitätsstiftend für das wachsende Quartier. Doch die Fenster verrotten, am Haus gibt es Riss-Schäden und die Elektrik ist marode. Seit Jahren plant die Stadt eine Sanierung, doch noch immer ist nichts passiert. Aber jetzt gibt es Hoffnung, die Schulbehörde kündigt konkrete Pläne an.
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Das historische Schulhaus aus dem Jahr 1902 gehört zu den wenigen richtig alten Gebäuden von Georgswerder und ist dadurch auch identitätsstiftend für das wachsende Quartier. Doch die Fenster verrotten, am Haus gibt es Riss-Schäden und die Elektrik ist marode. Seit Jahren plant die Stadt eine Sanierung, doch noch immer ist nichts passiert. Aber jetzt gibt es Hoffnung, die Schulbehörde kündigt konkrete Pläne an.
Der schöne Rotklinkerbau von Anfang des vergangenen Jahrhunderts liegt unter hohen Bäumen, zurückgesetzt von der Straße und direkt neben dem neu gestalteten Quartiersplatz an der Rahmwerder Straße 3. Gegenüber entsteht gerade das Neubaugebiet „Georgswerder Kirchenwiese“ mit 190 Wohneinheiten. Doch trotz der Aufbruchstimmung vor Ort liegt das Schulhaus, was die Sanierung angeht, noch im Dornröschenschlaf.
Georgswerder: Hamburg lässt altes Schulhaus verfallen
Die Stadt hatte das historische Gebäude ursprünglich längst abreißen wollen, nur der Arbeitskreis Georgswerder und eine Bürgerinitiative konnten das 2008 verhindern. Seit 2012 haben fünf Künstler dort ihre Ateliers und auch die Schule Rahmwerder Straße, die in den Pavillonbauten und Containern nebenan unterrichtet, nutzt es noch für Musik- und Kunstunterricht und das Hausmeisterbüro.
„Seit 2012 wird uns immer wieder in Aussicht gestellt, dass das Gebäude saniert und zum Künstlerhaus erklärt wird“, erzählt Petra Hoppe. Die Foto-Künstlerin hat dort ein Atelier und schwärmt vom Gebäude. „Man fühlt sich wie aus der Zeit gefallen, wenn man durch die Tür tritt“, erzählt sie. Die hohen Decken, die besonderen Fenster und der historische Hintergrund seien sehr inspirierend.
Schulbehörde: Rahmwerder Straße als Künstlerhaus saniert
Tatsächlich kündigt die Schulbehörde an, dass auf dem Gelände bald die alten 50er-Jahre-Flachdachbauten der Schule abgerissen werden und ein Neubau für die Schule entsteht. Dort ist Platz für 285 Schüler in drei parallelen Klassen. Die Schule bleibt eine Zweigstelle der Elbinselschule.
Dann werden die Räume im Altbau nicht mehr gebraucht. Starten soll die Neubebauung im April 2024, die Fertigstellung ist für 2026 geplant. So werden aber noch viele Jahre vergehen, bis der historische Altbau saniert werden kann.
Doch wieso wird das Gebäude trotz Nutzung nicht schon jetzt besser instand gehalten? Das Fensterholz verrottet, die Farbe blättert ab und es gibt viele weitere Schäden. Dazu sagt Schulbehördensprecher Peter Albrecht: „Das Gebäude soll umfassend saniert werden, wenn die Schule ihren Neubau erhalten hat. Instandsetzungsmaßnahmen finden bis dahin im Rahmen des vereinbarten Umfangs statt.“
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Der Altbau soll später dann einmal ein „soziokulturelles Künstler- und Musikhaus“ werden, es wurden bereits 1,5 Millionen Euro aus einem städtischen Fonds dafür reserviert. Die Künstler, die dort aktuell eine Etage des Hauses gemietet haben, hoffen, dass sie dann zurück können. Hoppe: „Natürlich hoffen wir, dass die Mieten für die Ateliers nicht so steigen, das wir uns das nicht mehr leisten können.“
Termin: Wer sich für das Gebäude, oder das Neubaugebiet interessiert, hat beim Quartiersfest am Samstag, 17. Juni von 13 bis 18 Uhr die Gelegenheit dazu, sich ein Bild zu machen. Gefeiert wird auf dem Quartiersplatz Rahmwerder Straße 3. Viele Initiativen machen mit. Die Künstler sind auch dort und bieten Portrait-Malen, einen Smartphone-Foto-Kurs und einen Entdecker-Rundgang an.