Ohne sie wüssten wir heute gar nicht, wie es im legendären „Star-Club“ aussah
Günter Zint (80) und Robert Günther (75) – wären diese beiden Fotografen nicht, wir könnten uns heute kein Bild davon machen, wie es im berühmtesten Musikschuppen der Welt einst zuging. Sie sind sozusagen das fotografische Gedächtnis des „Star-Clubs“. Die MOPO erzählt ihre Geschichte.
Für ein Bild von Jimi Hendrix gab es 10.000 Mark: Im „Star-Club“ zu fotografieren konnte ganz schön lukrativ sein – und versprach wilde Begegnungen. „Jimi Hendrix gefiel es in dem Hotel, in dem er untergebracht war, gar nicht, weil er nicht so laut Musik hören durfte, wie er wollte“, erzählt Günter Zint. „Als er in mein Fotostudio kam und die Stereoanlage und die Couch sah, meinte er sofort: ,I’m not going back to this shitty hotel. I stay here.‘“
Günter Zint (80) und Robert Günther (75) – wären diese beiden Fotografen nicht, wir könnten uns heute kein Bild davon machen, wie es im berühmtesten Musikschuppen der Welt einst zuging. Sie sind sozusagen das fotografische Gedächtnis des „Star-Clubs“.
Zint (später Gründer des Sankt Pauli Museums) hatte bei der Deutschen Presse-Agentur eine Ausbildung zum Fotografen gemacht und lebte ab 1961 in Berlin. Da er für den Bauer-Verlag arbeitete, hatte er häufiger in Hamburg zu tun. Beim Kiez-Bummel stand er eines Tages vor dem Laden, der sein Leben verändern sollte: dem Star-Club.
Zint hatte einen Untermieter für‘s Wochenende: Jimi Hendrix

Er wurde Hausfotograf, hat im Auftrag von Manfred Weissleder unzählige Bands fotografiert, wurde Freund der Beatles und hatte 1967 sogar einen berühmten Musiker als Untermieter: Jimi Hendrix. „Dem gefiel es in dem Hotel, in dem er untergebracht war, gar nicht, weil er nicht so laut Musik hören durfte, wie er wollte“, so Zint. „Als er in mein Fotostudio kam und die Stereoanlage und die Couch sah, meinte er sofort: ,I’m not going back to this shitty hotel. I stay here.‘“
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Robert Günthers Spitzname: „Der Mann mit der Holzkamera“
Robert Günther war in der Fotolehre, als er 1966 das erste Mal den „Star-Club“ besuchte. Der damals 20-Jährige fotografierte mit einer Exakta Varex IIb, einer Kamera aus der DDR, die er mit Holzfolie beklebt hatte. „Zint hat mich immer ,Der Mann mit der Holzkamera‘ genannt“, erzählt Robert Günther.

Trotzdem: Seine Aufnahmen wurden mit einem Preis ausgezeichnet. Für ein Foto von Jimi Hendrix erhielt er bei einem Fotowettbewerb 10.000 Mark – „genug, um mir davon einen Ford 12 M TS zu kaufen, dessen Armaturenbrett ich ebenfalls mit Holzfolie beklebte“. Später arbeitete Günther für die Fotoagentur Conti-Press. „Ich weiß noch, was das allererste Foto war, das die MOPO von mir druckte: Krokusse im Frühling. Im Hintergrund: eine Straßenbahn.“