Als RAF-Terroristen einen Hamburger Polizisten erschossen
Sie hatten eine heiße Spur: Anfang der 70er Jahre jagte eine Sonderkommission der Hamburger Polizei einen Teil der Rote Armee Fraktion. Die Beamten meinten, das Hauptquartier der Terroristen im Stadtteil Rotherbaum ausfindig gemacht zu haben. Am 2. März 1972, vor genau 50 Jahren, schlug die Polizei zu. In jener Nacht wurden zwei Terroristen verhaftet – und der Kriminalkommissar Hans Eckhardt niedergeschossen.
Ein Tipp hatte ihn und sein Team in die konspirative RAF-Wohnung in der Heimhuder Straße 82 geführt. Die Polizisten stürmten das Apartment. Sie stießen auf eine Geldfälscherwerkstatt – doch die Terroristen waren ausgeflogen. Die fünf Kripo-Beamten beschlossen, sich in der Wohnung auf die Lauer zu legen.
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Sie hatten eine heiße Spur: Anfang der 70er Jahre jagte eine Sonderkommission der Hamburger Polizei einen Teil der Rote Armee Fraktion. Die Beamten meinten, das Hauptquartier der Terroristen im Stadtteil Rotherbaum ausfindig gemacht zu haben. Am 2. März 1972, vor genau 50 Jahren, schlug die Polizei zu. In jener Nacht wurden zwei Terroristen verhaftet – und der Kriminalkommissar Hans Eckhardt niedergeschossen.
Ein Tipp hatte ihn und sein Team in die konspirative RAF-Wohnung in der Heimhuder Straße 82 geführt. Die Polizisten stürmten das Apartment. Sie stießen auf eine Geldfälscherwerkstatt – doch die Terroristen waren ausgeflogen. Die fünf Kripo-Beamten beschlossen, sich in der Wohnung auf die Lauer zu legen.
Gegen 22.45 Uhr parkten zwei Männer ihren VW-Bus vor dem Haus. Die beiden RAF-Terroristen Manfred Grashof und Wolfgang Grundmann betraten das Apartment im zweiten Stock der Villa. „Hände hoch, Polizei!“, rief Hans Eckardt.
Was nun passierte, steht im Protokoll des späteren Stammheim-Prozesses: „Grundmann erhob sofort die Hände und rief wahrheitswidrig: ‚Nicht schießen, ich bin nicht bewaffnet!‘ Die Polizisten Eckhardt und Petersen gingen daraufhin auf Grundmann zu, um ihn zu durchsuchen. Dies nützte Grashof, der hinter Grundmann verdeckt stand, aus und schoß mit einem mitgeführten Revolver auf die Beamten“.
In der Klinik ringen die Ärzte um Eckhardts Leben
Er traf Hans Eckhardt mit je einem Schuss in den Unterleib und in die Brust. Seine Kollegen erwiderten das Feuer. Grashof rannte ins Treppenhaus, dort wurde er von Schüssen der Polizisten in Kiefer und Arm gestoppt. Er brach zusammen und wurde festgenommen.
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Der angeschossene Polizist wurde ins Universitätsklinikum Eppendorf gebracht. Die Ärzte dort rangen um sein Leben. Doch nach 20 Tagen, am 22. März 1972, erlag Hans Eckhardt seinen Verletzungen.
Der Hauptkommissar aus Altona war damit das zweite Opfer des RAF-Terrorismus in Hamburg. Ein halbes Jahr zuvor war ein Kriminalbeamter bei einer Überprüfung von Verdächtigen am Poppenbütteler Heegbarg erschossen worden.