Hilfe für Obdachlose: Am Hamburger Gabenzaun konnten Helfer und Hilfsbedürftige Spenden anonym an- und abhängen. 
  • Hilfe für Obdachlose: Am Hamburger Gabenzaun konnten Helfer und Hilfsbedürftige Spenden anonym an- und abhängen. 
  • Foto: Hamburger Gabenzaun e.V.

Hilfsprojekt für Obdachlose: Hamburger Gabenzaun versorgt Bedürftige am Hauptbahnhof

St. Georg –

Ein Zaun, der nicht trennt sondern verbindet. Was sich erstmal paradox anhört, bezeichnet das Konzept des Gabenzauns am Heidi-Kabel-Platz. Hier sollen hilfsbedürftige Menschen durch Spenden und Zuwendung Unterstützung erfahren.

Ursprünglich wurde der Zaun gebaut, um Obdachlose fernzuhalten. Seit Januar 2017 dient er der Unterstützung derer, die auf Hilfe angewiesen sind. Betroffene dürfen hier nicht nur Sachspenden entgegen nehmen, sondern können mit sich mit anderen Menschen austauschen, werden von Vereinsmitgliedern beraten oder mit Speisen und Getränken versorgt.

Hamburger Gabenzaun versorgt Bedürftige am Hauptbahnhof

Menschen ohne festen Wohnort, die am Existenzminimum leben, leiden am meisten unter den Corona-Bedingungen. Durch die Angst der Bevölkerung, sich mit dem Virus zu infizieren, erleben Obdachlose Ausgrenzung mehr denn je. „Soziale Kontakte sind fast wichtiger als Spenden“, heißt es von Seiten des „Hamburger Gabenzaun e.V.“, der das Projekt betreut. Der Verein will Menschen dazu animieren mit Betroffenen in direkten Kontakt zu treten und durch „Gespräche Nähe zu vermitteln“.

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„Durch unseren Zaun entsteht ein Kontakt auf Augenhöhe“, erklärt Vereinsvorsitzende Verena Möckel gegenüber der MOPO. In Zeiten wie diesen sei der Austausch besonders wichtig. Jeder solle sich angenommen fühlen.

Corona-Maßnahmen erschweren die Obdachlosenhilfe

Möckel berichtet, dass die Versorgung am Zaun kurz nach dem Ausbruch des Virus eingestellt werden musste. Die Gesundheitsversorgung und die Ausgabe von Nahrungsmitteln sei stark erschwert gewesen. Der Verein musste andere Wege gehen und gab mithilfe von Bollerwagen Lunchpakete an Bedürftige aus. Inzwischen könne die Verteilung am Zaun mit genügend Abstand und Masken wieder stattfinden.

Beschriftete Plastiktüten können an den Zaun gehängt werden

Zu jeder Zeit können Helfer ihre Spenden an den Zaun hängen oder an speziell eingerichtete Paketadressen senden. Spendern und Bedürftigen soll es so ermöglich werden anonym an- und abhängen zu können. Gefragt ist besonders Männerkleidung und festes Schuhwerk. Aber auch Hygieneprodukte, Lebensmittel oder Tiernahrung ist gern gesehen. Die Spenden müssen in einer durchsichtigen Tüte mit entsprechender Beschriftung abgegeben werden. Eine Liste mit weiteren gefragten Produkten finden Interessierte auf der Website des Vereins.

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