Hilferuf einer Gastronomin: „Geht bitte wieder essen!“
„Bei uns ist nichts los! Und ich weiß, dass es vielen Kolleg:innen auch so geht“, schreibt Catharina Bernhardt (31), Inhaberin des Restaurants „Happenpappen“ an der Feldstraße auf St. Pauli, zu einem Foto am Mittwoch bei Instagram. Auf dem Bild ist der Außenbereich des Restaurants zu sehen. Sieben Tische – und damit alle – sind unbesetzt. Im Innenbereich sieht es nicht besser aus.
Die Inzidenz in Hamburg liegt bei weit über 200, Regeln werden verschärft. Zu Bereichen wie Gastronomie, Bars und Clubs haben seit vergangenem Samstag nur noch Geimpfte und Genesene Zugang. Vielen geimpften und genesenen Hamburger:innen reicht das aber nicht. Sie fühlen sich sicherer, wenn sie zu Hause bleiben – zum Leidwesen der Gastronomen.
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Die Inzidenz in Hamburg liegt bei weit über 200, Regeln werden verschärft. Zu Bereichen wie Gastronomie, Bars und Clubs haben seit vergangenem Samstag nur noch Geimpfte und Genesene Zugang. Vielen geimpften und genesenen Hamburger:innen reicht das aber nicht. Sie fühlen sich sicherer, wenn sie zu Hause bleiben – zum Leidwesen der Gastronomen.
„Bei uns ist nichts los! Und ich weiß, dass es vielen Kolleg:innen auch so geht“, schreibt Catharina Bernhardt (31), Inhaberin des Restaurants „Happenpappen“ an der Feldstraße auf St. Pauli, zu einem Foto am Mittwoch bei Instagram. Auf dem Bild ist der Außenbereich des Restaurants zu sehen. Sieben Tische – und damit alle – sind unbesetzt. Im Innenbereich sieht es nicht besser aus.
Bernhardt bittet die Hamburger:innen um Unterstützung. „Es fühlt sich irgendwie falsch an zu appellieren, dass doch bitte alle wieder essen gehen sollen. Ich kann nur sagen: Alle Mitarbeiter:innen sind vollständig geimpft, wir testen uns jeden Tag, wir desinfizieren wie die Weltmeister:innen“, so Bernhardt.
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Zutritt in ihren Laden haben seit einiger Zeit nur Geimpfte und Genesene. „Die Leute haben ganz klar Angst vor Corona. Meine Gäste waren fast alle geimpft oder genesen. Es ist nicht so, dass plötzlich niemand mehr kommen kann, weil ich von 3G auf 2G umgestellt habe. Die haben halt einfach Angst wegen der steigenden Inzidenz“, sagt Bernhardt zur MOPO.
Seit sechs Jahren betreibt die 31-Jährige das vegane Restaurant an der Feldstraße. Trotz der fehlenden Kundschaft sei Bernhardt froh, dass sie ihren Laden zumindest geöffnet haben darf. Den Unmut der anderen Wirtinnen und Wirte könne sie dennoch nachvollziehen. „Ich kann auch verstehen, dass viele das Handtuch werfen“, sagt sie. „So ein Lockdown zerrt an den Nerven. Viele mussten sich jedes Mal eine neue Belegschaft suchen, wenn es wieder losging, und das ist nicht das einzige“, sagt sie.
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Hamburg: Barbetreiber spricht sich für Lockdown aus
Die Angst vor einem Lockdown wächst. Der Einzelhandel und viele Gastronomen zittern. Es gibt aber auch Ausnahmen. Stephan Fehrenbach, Inhaber der Bar „Laundrette“ an der Ottenser Hauptstraße, fordert eine zweiwöchige Zwangspause. „Macht uns rechtzeitig zu, damit wir zu Weihnachten wieder offen haben können“, sagt er.
Auch ihm bleibe die Kundschaft weg. Außerdem sei es in seiner Bar zu acht Ansteckungen gekommen – trotz 2G-Regel. „Wir können doch besser für die nächsten zwei Wochen wieder alles runterfahren, Kontakte reduzieren und dann ist gut“, so Fehrenbach. Die Pandemie greife zu sehr um sich, es gäbe keine Sicherheit mehr.
„Ich kann es auf der einen Seite verstehen, dass einige dafür sind, dass ein Lockdown kommt und wir das nochmal aussitzen. Auf der anderen Seite haben die Leute, die nicht geimpft sind, dann gar keinen Anreiz, sich noch impfen zu lassen“, so Bernhardt.