„Noch viel mehr Juden müssen sterben“: Schon Kinder in Hamburg sind voller Hass
Hass gegen Israel, Verherrlichung von Gewalt, Hitler als Vorbild: Muslimische Kinder und Jugendliche zeigen sich seit Beginn der erneuten Eskalation zwischen Israel und Palästina teilweise offen antisemitisch, berichten Mitarbeiter der Berliner und der Hamburger Arche, einer christlichen Organisation, die sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmert. „Ganz kleine muslimische Kinder kommen in Billstedt und Jenfeld bereits auf uns zu und sagen: Wir hassen Israel. Israel muss weg“, berichtet der leitende Sozialpädagoge Tobias Lucht in einem Gespräch mit der MOPO.
Hass gegen Israel, Verherrlichung von Gewalt, Hitler als Vorbild: Muslimische Kinder und Jugendliche zeigen sich seit Beginn der erneuten Eskalation zwischen Israel und Palästina teilweise offen antisemitisch, berichten Mitarbeiter der Berliner und der Hamburger Arche, einer christlichen Organisation, die sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmert. „Ganz kleine muslimische Kinder kommen in Billstedt und Jenfeld bereits auf uns zu und sagen: Wir hassen Israel. Israel muss weg“, berichtet der leitende Sozialpädagoge Tobias Lucht in einem Gespräch mit der MOPO.
Mit einem eindringlichen Appell warnte Wolfgang Büscher, Sprecher des Kinder- und Jugendwerkes „Arche“, in der „Bild“ vor einer immer stärkeren Radikalisierung von muslimischen Kindern und Jugendlichen in Berlin. Es würden Sätze wie „Zuerst schneiden wir den Juden die Kehle durch, dann den Schwulen und zum Schluss den Christen“ fallen – und seien kein Einzelfall. „Wir stehen vor einer Katastrophe“, sagte er.
Sozialpädagoge Tobias Lucht und seine Kollegen von der Arche Hamburg in Jenfeld kennen solche Vorfälle: „Gestern sagte ein muslimischer Jugendlicher zu uns: ,Hitler auf 1, er hat viele Juden getötet‘“, berichtet Lucht der MOPO. „Andere äußerten, das Attentat im Oktober sei richtig, ,es müssen noch viel mehr Juden sterben‘.“
Hamburg: Arche sieht Zunahme von radikalen Parolen muslimischer Kinder
Seit der Terror-Attacke der Hamas auf Israel und dem Beginn des Krieges kämen der muslimische Antisemitismus und Israel-Hass mehr an die Oberfläche, so Lucht. Sehr viele der Kinder und Jugendlichen hätten jedoch keinerlei Hintergrundwissen über den Konflikt zwischen Israel und Palästina. „Aber ihr Hass, der teilweise unterschwellig bereits durch ihre Sozialisierung existierte, wird durch Social Media derzeit noch befeuert.“

Es gebe jedoch auch andere Stimmen unter den muslimischen Jugendlichen. „Ein 15-Jähriger meinte, er sei aufgrund der vielen Toten in Gaza zutiefst verletzt. Aber man müsse beide Seiten im Blick haben und den Konflikt differenzierter betrachten“, schildert der Sozialpädagoge.
Die Arche versuche, mit den Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, man wolle sie für das Thema sensibilisieren. „Wir fragen sie, ob sie überhaupt einen Juden kennen, machen ganz deutlich, dass Gewalt immer falsch ist, rufen ihnen den brutalen Terrorangriff vom 7. Oktober ins Gedächtnis – machen aber auch deutlich, dass es wirklich schlimm ist, wie viele Zivilisten in Gaza sterben.“
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Es gehe darum, bei den Kindern Verständnis für das Leid auf beiden Seiten zu wecken, so Lucht. „Langfristig geht es um die Frage, wie wir es schaffen, Radikalisierungen zu vermeiden. Dafür suchen wir die offene Diskussion.“