Hilferuf aus Ottensen: Second-Hand-Kaufhaus muss Luxuswohnungen weichen
Kleidung, Geschirr, Deko und Möbel: Im Vintage-Kaufhaus bekommt man so ziemlich alles – und das ganz umweltfreundlich second-hand. Mit ihrem ganzjährigen Indoor-Flohmarkt trifft Sylvia Heyer einen Nerv. Dennoch sind die Tage gezählt. Denn sie muss ihre Tische schon bald abbauen, das Gebäude soll Luxuswohnungen weichen.
Kleidung, Geschirr, Deko und Möbel: Im Vintage-Kaufhaus bekommt man so ziemlich alles – und das ganz umweltfreundlich second-hand. Mit ihrem ganzjährigen Indoor-Flohmarkt trifft Sylvia Heyer einen Nerv. Dennoch sind die Tage des Ladens gezählt. Denn sie muss ihre Tische schon bald abbauen, das Gebäude soll Luxuswohnungen weichen.
Bereits am 24. Juni wird das Vintage-Kaufhause an der Ottenser Gaußstraße das letzte Mal seine Türen öffnen. „Von meinem Vermieter bekam ich die Information, dass das Gebäude abgerissen werden soll. Hier werden Luxuswohnungen gebaut“, sagt Geschäftsführerin Sylvia Heyer.
Ottensen: Das Flohmarkt-Prinzip ist simpel und praktisch
Dabei läuft gerade alles so gut. „Der Flohmarkt hat jede Woche viele Besucher, am Wochenende noch mehr. Das Publikum: alle Altersstufen, von Schülern bis Rentnern. Das Konzept funktioniert“, so Heyer. Es ist so simpel wie praktisch: Man kann bei ihr einen Tisch mieten, um seine alten Sachen zu verkaufen. Dafür zahlt man 99 Euro in vier Wochen plus 19 Prozent Verkaufsprovision. Eine Schmuckvitrine kostet mindestens 19 Euro Miete.

„So ein Kaufhaus war immer mein Traum“, sagt Sylvia Heyer. „Und der Standort ist perfekt. Noch dazu ist die Miete erschwinglich.“ Ihre Suche nach neuen geeigneten Räumlichkeiten mit 70 bis 200 Quadratmetern in Ottensen oder Altona verlief bisher erfolglos. Teilweise hätte sie das Dreifache zahlen sollen.
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Trotz der schlechten Neuigkeiten bleibt Sylvia Heyer positiv. „Ich habe so viele rührende Nachrichten bekommen. Das Vintage-Kaufhaus hat bereits nach zwei Jahren eine erhebliche Zahl Stammkunden. Außerdem kommt der Sommer. Ich kann die Zeit, bis ich etwas Neues gefunden habe, also gut mit Outdoor-Flohmärkten überbrücken.“