Hilfe, meine Nachbarn nerven kolossal! Der Villen-Zoff von Eimsbüttel
Zugeklebte Fenster, Lärm, eine unüberschaubare Zahl an Bewohnern, ständige Polizeieinsätze und Müll, der bei den Nachbarn im Garten landet: Die „Villa Lupi“ im Eimsbütteler Heußweg wirft nicht nur Rätsel auf, sondern macht auch richtig Ärger. „Ich habe Angst“, sagt eine Nachbarin. Niemand scheint so recht wissen, wer die Villa eigentlich bewohnt.
Zugeklebte Fenster, Lärm, eine unüberschaubare Zahl an Bewohnern, ständige Polizeieinsätze und Müll, der bei den Nachbarn im Garten landet: Die „Villa Lupi“ im Eimsbütteler Heußweg wirft nicht nur Rätsel auf, sondern sorgt auch für richtig Ärger. „Ich habe Angst“, sagt eine Nachbarin. Niemand scheint so recht zu wissen, wer die Villa eigentlich bewohnt.
Im Jahr 2003 kaufte Gesa S. sich eine schöne Wohnung mitten in Eimsbüttel: Erdgeschoss, Terrasse, Garten. Das Problem: Die danebenliegende „Villa Lupi“, die ihrem klangvollen Namen nicht im Geringsten gerecht wird. Es handelt sich um ein Erbpachtgrundstück. Das bedeutet, dass das Grundstück der Stadt gehört, das Gebäude aber einem sogenannten Erbpachtnehmer. Dieser heißt Matthias H. und vermietet die Villa wiederum an – ja, wen denn eigentlich?
Ähnliche Unterkünfte wurden in Hamburg hochgenommen
Denn nach einer saftigen Mieterhöhung zog der ehemalige Mieter aus. Im Jahr 2021 kam laut der Anwohnerin eine „unüberschaubare Zahl Männer“, die meisten rumänischer Herkunft, in das Gebäude. „Seitdem ist es eine Katastrophe, hier zu wohnen“, sagt Gesa S. „Die Fenster der Villa wurden zugeklebt, so dass nicht wirklich klar wird, welche Zustände im Inneren herrschen. Es scheint, als dürften die Bewohner sie nur ankippen.“ Damit nicht genug: „Ständig landen Joints und Müll in meinem Garten. Der Rattenfänger musste in den angrenzenden Park kommen. Polizeieinsätze sind an der Tagesordnung – auf der Flucht vor den Beamten sind drei Bewohner über angrenzende Dächer geflohen.“
Bei dem Haus könnte es um eine Unterkunft ähnlich derer handeln, in denen es in den vergangenen Jahren in Hamburg bereits mehrere Razzien gab. Zum Beispiel in der Parallelstraße in Wilhelmsburg. Das Prinzip ist immer gleich: Die Vermieter bringen viel zu viele Personen mit Migrationshintergrund in zu kleinen Wohnungen unter unhaltbaren Zuständen unter und kassieren dafür auch noch viel zu hohe Mieten.
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Das Bezirksamt Eimsbüttel verweist auf MOPO-Anfrage auf ein Verfahren zur Herstellung „ordnungsgemäßer Zustände“, infolgedessen wenigstens der Müll größtenteils entfernt wurde. Sprecher Kay Becker merkt an: „Wir werden tätig, wenn es um starke Vermüllung im gesundheitsgefährdendem Maß geht, z.B. bei einer Rattenplage“.
Der Finanzbehörde Hamburg „ist die Situation bekannt“
Die Finanzbehörde Hamburg ist für den Landesbetrieb Immobilien und Grundverwaltung (LIG) verantwortlich, der das Grundstück der „Villa Lupi“ gehört. Sprecherin Imme Mäder antwortet auf MOPO-Anfrage: „Der Erbbauberechtigte gibt an, das Gebäude vermietet zu haben und sich in einem Rechtsstreit mit dem Mieter zu befinden. Die von Ihnen geschilderte Situation ist uns hinreichend bekannt und der Erbbauberechtigte wurde bereits mehrfach nachdrücklich dazu aufgefordert, ordnungsgemäße Zustände wiederherzustellen. Aufgrund der Vermietungssituation weist dieser die Zuständigkeit in vielen Punkten jedoch zurück und verweist auf den anhängigen Rechtsstreit.“
Gesa S. vermutet, dass die Behörden die Situation aussitzen wollen, bis sich das Problem quasi „von alleine erledigt“. Denn: „Die Laufzeit des Erbbaurechts beläuft sich aktuell noch auf circa neun Jahre. Im Anschluss daran ist der Abbruch des Gebäudes und eine Zuführung des Grundstückes zu der benachbarten Parkanlage geplant“, so Sprecherin Mäder.
Neun Jahre sind allerdings eine ziemlich lange Zeit für eine Leid geplagte Nachbarin. „Eine Lösung muss schnell her. Diese Belastung ist kaum noch auszuhalten. Ich fühle mich bedroht“, sagt sie.
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Die Sprecherin der Finanzbehörde erklärt, man befinde sich in ständigem Austausch mit dem Erbbauberechtigten und dessen Anwalt, habe sie auf die Möglichkeit der vorzeitigen Beendigung des Erbpachtvertrages hingewiesen und sei „bestrebt, hier schnellstmöglich eine Lösung herbeizuführen“.