• Amadou (17) hat einen Toilettenstuhl bekommen, damit er sich ohne Hilfe beim Toilettengang umsetzen kann. 
  • Foto: ASB Ortsverband Hamburg-Mitte e.V.

Hilfe für Behinderte in Gambia: ASB Hamburg sucht Rollstühle und Rehamaterial

Sie sitzen auf einer Matte, tagelang ohne Bewegung. Um auf die Toilette zu gehen, brauchen sie ihre Familie: Das Leben für viele Menschen in Gambia, die nicht laufen können, ist schwer. Das Projekt „Rollstühle für Gambia“ in Westafrika des Arbeiter-Samariter-Bundes Hamburg (ASB) möchte ihnen helfen, wieder mobiler zu werden. In der Stadt Brikama in Gambia soll so eine kleine Reha-Werkstatt entstehen.

In ihrer Werkstatt in Hamburg-Mitte päppeln die Helfer des ASB die Rollstühle und gespendete Materialien aus Krankenhäusern, Kliniken und Rehaanstalten auf. „Während es bei uns im Norden ein gut entwickeltes Netz von Hilfen gibt, sind die Menschen in Gambia oft mit ihren Problemen alleingelassen“, sagt Projektkoordinatorin Anja Selassie-Fatty.

Schon öfters war sie mit ihrem gambischen Mann in der Stadt Brikama. Zuletzt verteilten sie 2019 einige Rollstühle und Rehamaterialien an die Behinderten. „Ein älterer Mann konnte nicht mehr laufen und saß nur vor der Hütte auf einer Matte. Nun kann er geschoben werden“, erzählt Selassie-Fatty. Auch der Toilettengang kann durch Spenden erleichtert werden, denn ohne Toilettenstuhl benötigen sie Hilfe, da mit der Toilette in der Regel nur ein Loch im Boden gemeint ist.

ASB Hamburg sucht Rollstühle für Hilfsprojekt in Gambia

Das Ziel: 200 Rollstühle, die sich im November auf die Reise nach Gambia machen sollen. Bisher konnten die Helfer 70 Rollstühle organisieren. Um die Spenden dann auch verschiffen zu können, fehlt den Helfern noch einiges an Geld. „Wir benötigen für jeden Rollstuhl, den wir schicken 20 Euro, damit wir einem behinderten Menschen in Brikama mit einem Roll- oder Toilettenstuhl helfen können“, sagt Selassie-Fatty. Ein Verein der Stadt wird die Reha-Werkstatt dann betreuen.

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Das Rehamaterial lieferten die Helfer 2019 mit einem Pick-Up zu den Hilfsbedürftigen.  

Foto:

ASB Ortsverband Hamburg-Mitte e. V.

Zur materiellen Unterstützung suchen die Helfer gebrauchtes Rehabilitationsmaterial, das in Deutschland ausgesondert wurde. Neben funktionstüchtigen Rollstühlen, Toilettenstühlen und Unterarmgehstützen sucht das Projekt auch nach Werkzeug, wie Schweißgeräte oder Lötkolben. Die Spenden holen die Helfer gerne selber ab. Im Dezember möchte sie mit ihrem Mann die Materialien dann austeilen können. Der ASB hofft so schnell wie möglich mit dem Projekt vor Ort loslegen zu können. „Sobald wir Unterstützung bekommen und unser Ziel erreicht haben, können wir sofort loslegen“, sagt Arndt. Wer etwas helfen möchte, kann sich bei dem ASB Hamburg-Mitte melden oder direkt auf das Spendenkonto des ASB mit dem Stichwort „Gambia“ spenden.

„Lebenssituation von Behinderten wie im Mittelalter“

Die Spenden für die Stadt in Gambia seien dringender denn je: „Die Lebenssituation von den Behinderten vor Ort ist wie im Mittelalter, das kann man sich nicht vorstellen“, sagt Günter Arndt, stellvertretender Vorsitzender des ASB-Ortsverbands Hamburg-Mitte.

Dank Rollstuhl oder Toilettenstuhl gewinnen sie ein Stück Freiheit zurück, indem sie wieder mobiler werden können. Auch den Familien fällt die Pflege ihrer Angehörigen so deutlich leichter. Was für die einen nur eine kleine Spende ist, kann für die Menschen im Gambia lebensverändert sein. Der ASB hofft, so langfristig die hilfsbedürftigen Menschen in Gambia unterstützen zu können.

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