Experte erklärt: Wann Hamburger vom Tankrabatt wirklich profitieren
Eigentlich sollen ab dem 1. Juni Benzin und Diesel deutlich günstiger werden, schließlich hat die Bundesregierung einen Tankrabatt beschlossen. Doch kurz vor der Preissenkung kennen die Spritpreise nur eine Richtung: nach oben. Wer am Mittwoch mit leerem Tank zur Tankstelle fährt, könnte eine böse Überraschung erleben. Experten erklären, ab wann Hamburgs Autofahrer den Tankrabatt wirklich spüren werden.
Benzin und Diesel im Angebot! Für den Tankrabatt wird die Energiesteuer auf Kraftstoffe ab Mittwoch für drei Monate gesenkt. Damit soll Benzin laut Bundesfinanzministerium um 35,2 Cent billiger werden, Diesel um 16,7 Cent.
Kurz vorm Tankrabatt: Preise steigen
Eigentlich sollen ab dem 1. Juni Benzin und Diesel deutlich günstiger werden, schließlich hat die Bundesregierung einen Tankrabatt beschlossen. Doch kurz vor der Preissenkung kennen die Spritpreise nur eine Richtung: nach oben. Wer am Mittwoch mit leerem Tank zur Tankstelle fährt, könnte eine böse Überraschung erleben. Experten erklären, ab wann Hamburgs Autofahrer den Tankrabatt wirklich spüren werden.
Benzin und Diesel im Angebot! Für den Tankrabatt wird die Energiesteuer auf Kraftstoffe ab Mittwoch für drei Monate gesenkt. Damit soll Benzin laut Bundesfinanzministerium um 35,2 Cent billiger werden, Diesel um 16,7 Cent.
Kurz vorm Tankrabatt: Preise steigen
Doch werden Verbraucher den Rabatt überhaupt spüren? Seit Mitte April geht der Preistrend von Benzin nach oben – auch in Hamburg machten Benzin- und Dieselpreise in den letzten Tagen einen Sprung. Laut dem Portal „mehr-tanken.de“ stieg der Benzinpreis im Monat Mai nahezu kontinuierlich von durchschnittlichen 2,04 auf 2,22 Euro. Wenn es so weiter geht, drohen die 35,2 Cent Rabatt zu verpuffen.
Und auch beim Dieselpreis gibt es nach vorherigem Sinken auf 1,98 Euro kurz vor Rabattbeginn eine plötzliche Kehrtwende. Am Montag kostete Diesel morgens fast 2,20 Euro und pendelt sich im Laufe des Tages im Schnitt bei 2,06 Euro ein.

„Der Mineralölmarkt ist intransparent und wir können nicht nachvollziehen, woran der Preisanstieg liegt“, sagt ADAC-Hansa-Sprecher Christof Tietgen der MOPO. Schon seit längerem wird eine Entkopplung von den Rohölpreisen beobachtet. „Der Verdacht liegt nahe, dass sich Akteure zwischen der Quelle und der Zapfsäule bereichern wollen“, sagt Tietgen. Daher sei der ADAC dankbar, dass das Kartellamt nun genau auf den Preis schaue.
Mineralölmarkt: Kartellamt alarmiert
Denn der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat angekündigt, dass seine Behörde den Mineralölkonzernen „unangenehme Fragen“ stellen werde, würden die Preissenkungen nicht an die Verbraucher weitergegeben.
Es sei möglich, „ein Maximum an Transparenz für die Öffentlichkeit und die Politik herzustellen, wie mit dieser Steuersenkung auf der Seite der Mineralölkonzerne umgegangen wird“, sagte er den Sendern RTL und ntv. „Die entsprechenden Fragen werden wir stellen und die Antworten werden wir auch bekommen“, so die Kampfansage.
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„Wir gehen davon aus, dass die Energiesteuersenkung wegen des intensiven Wettbewerbs der Tankstellen weitergegeben wird“, beruhigt dagegen der Hauptgeschäftsführer des Mineralölverbands „Fuels und Energie“, Christian Küchen, in der „Rheinischen Post“. Allerdings gebe es für eine Steuersenkung in dieser Größenordnung keine Erfahrungswerte. Die Energiesteuer sei auch nur eine von vielen Komponenten, die den Kraftstoffpreis bestimmen.
Tankrabatt in Hamburg: Das rät der ADAC
Doch selbst wenn der Rabatt bei den Verbrauchern landet: Dass Hamburger:innen schon am Mittwoch günstig tanken können, glaubt der ADAC Hansa nicht. „Die Tankstellen kaufen jetzt Kraftstoffe ein, um sie im Juni anbieten zu können“, erläutert Tietgen. „Aber dafür zahlen sie noch die vollen Steuersätze. Viele werden deshalb Anfang Juni noch zum höheren Steuersatz verkaufen müssen, um kein Minus zu machen.“ Laut dem ADAC könnten sich der Tankrabatt somit erst einige Tage später bemerkbar machen – wann genau, hänge von der Nachfrage ab.
Ein weiteres Problem: Bei einem zu großen Ansturm könnten Engpässe drohen. „Es könnte passieren, dass einige Tankstellen vorübergehend schließen müssen, wenn die Kraftstoffe ausverkauft sind“, warnt Tietgen. Und das kann sich wiederum auf den Preis auswirken: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bereits vor einem kurzzeitigen Preisanstieg wegen eines Runs auf Tankstellen gewarnt.
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Und was empfiehlt der ADAC Hamburger Autofahrer:innen nun? „Kalkulieren Sie nicht so knapp, dass Ihr Tank am 1. Juni ganz leer ist und Sie unbedingt tanken müssen“, rät Tietgen. „Das könnte nach hinten losgehen.“ (ncd/dpa)