So sehen Hamburgs Parkhäuser der Zukunft aus
Graue Klötze, in denen sich die Autos neben- und übereinander stapeln? Das soll im neuen, aber auch umstrittenen Stadtteil Oberbillwerder im Bezirk Bergedorf der Vergangenheit angehören. Grün statt Grau ist das Motto der geplanten Parkhäuser, die dort „Mobility Hubs“ heißen und noch viele andere Funktionen erfüllen sollen. Was wird das sein, wie funktioniert eigentlich das geplante automatische Parken und könnte das ein Vorbild für ganz Hamburg sein?
„Die Sieger unseres Wettbewerbs brechen stark mit den gängigen Vorstellungen eines Parkhauses“, erklärte Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, der die Konzepte am Mittwoch zusammen mit Bergedorfs Bezirkschefin Cornelia Schmidt-Hoffmann (SPD) und der IBA-Chefin Sabine de Buhr vorstellte. Die IBA ist eine städtische Entwicklungsgesellschaft, die Hamburgs neuen Stadtteil Oberbillwerder plant.
Oberbillwerder: Hier soll ein Stadtteil auf der Wiese entstehen
Graue Klötze, in denen sich die Autos neben- und übereinander stapeln? Das soll im neuen, aber auch umstrittenen Stadtteil Oberbillwerder im Bezirk Bergedorf der Vergangenheit angehören. Grün statt Grau ist das Motto der geplanten Parkhäuser, die dort „Mobility Hubs“ heißen und noch viele andere Funktionen erfüllen sollen. Was wird das sein, wie funktioniert eigentlich das geplante automatische Parken und könnte das ein Vorbild für ganz Hamburg sein?
„Die Sieger unseres Wettbewerbs brechen stark mit den gängigen Vorstellungen eines Parkhauses“, erklärte Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, der die Konzepte am Mittwoch zusammen mit Bergedorfs Bezirkschefin Cornelia Schmidt-Hoffmann (SPD) und der IBA-Chefin Sabine de Buhr vorstellte. Die IBA ist eine städtische Entwicklungsgesellschaft, die Hamburgs neuen Stadtteil Oberbillwerder plant.
Oberbillwerder: Hier soll ein Stadtteil auf der Wiese entstehen
Oberbillwerder soll auf 118 Hektar nördlich von Allermöhe buchstäblich auf der grünen Wiese entstehen. 6000 bis 7000 Wohnungen sind geplant, vier Schulen, 14 Kitas und 5000 Arbeitsplätze. Der Clou: In diesem Stadtteil sollen keine Autos mehr am Straßenrand stehen.
Geplant sind derzeit elf bis 11 bis 13 über den Stadtteil verteilte „Mobility Hubs“. „Einige größere davon werden entlang der S-Bahn Allermöhe aufgebaut und andere mitten in den Wohnquartieren“, kündigt de Buhr an. Einige Stellplätze in den Straßen wird es trotzdem geben, diese sind aber dem Lieferverkehr und mobilitätseingeschränkten Menschen vorbehalten.
Wie werden die „Mobility Hubs“ in Oberbillwerder aussehen?
Wie sollen diese „Mobility Hubs“ aussehen? Es soll mehrere Varianten geben. Der erste Architektur-Wettbewerb ist gelaufen und die beiden Siegerentwürfe stehen jetzt fest: Der erste von den STLH Architekten Thauer Höffgen aus Hamburg hat ganz oben eine begrünte Dachterrasse und Photovoltaikanlagen. „Die Räume sind aber nicht nur für Autos“, sagt Höing.
Es gebe dort auch Platz für Co-Working-Spaces, eine Fahrradwerkstatt, Car-Sharing, aber auch Drogeriemärkte und Gastro. Er könnte sich das auch an anderen Orten in der Stadt vorstellen, konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.

Für den zweiten „Mobility Hub“ hat sich der Entwurf des Hamburger Architekturbüros Spengler Wiescholek durchgesetzt, der sich durch eine begrünte Fassade auszeichnet. Hier wird das Parken automatisiert ablaufen. Das bedeutet, dass der Autofahrer sein Fahrzeug unten in einen Aufzug fährt und dann aussteigt. Das Auto wird per Schiene auf einen freien Stellplatz gebracht.

„Das Besondere an diesem ,Mobility Hub‘ ist, dass es auch schon Pläne gibt, was damit passiert, wenn wir in der Zukunft vielleicht auch weniger Autos haben“, sagt der Oberbaudirektor. „Dann könnten hier statt der Parkplätze mehrere Wohnungen eingebaut werden.“ Ein ähnliches Vorhaben gibt es bereits in der Gröningerstraße mitten in der Hamburger Altstadt – hier sollen aus einem Parkhaus Wohnungen, Restaurants und Kunstflächen entstehen.
In Oberbillwerder ist nicht für jede Wohnung ein Parkplatz in den „Mobility Hubs“ vorgesehen. IBA-Chefin de Buhr spricht von einer Quote von 0,6 – also auf zehn Wohnungen kommen sechs Parkplätze. Gebaut werden sollen die 2300 Quadratmeter großen Parkhäuser vom zukünftigen Betreiber, dieser steht aber noch nicht fest.
Oberbillwerder: Das Projekt ist in Bergedorf umstritten
Vor Ort ist das Projekt Oberbillwerder unbeliebt, der Bezirk hatte lange versucht, das Mega-Bauvorhaben zu stoppen, setzte 2021 immerhin eine Verkleinerung um sechs Hektar durch. Noch immer sind die genauen Baukosten unbekannt und die Aufschüttungen der Wiesen und Hektar, die eigentlich bereits laufen sollten, wurden auf 2024 verschoben.
Woher der weltweit knappe Sand dafür kommen soll, ist ebenfalls unklar. Geplant ist laut de Buhr weiterhin, die Flächen ab 2024 zu vermarkten und ab 2027 zu bebauen. Ein Jahr später sollen dann die ersten Bewohner einziehen.