Grüner Bunker auf St. Pauli: Das ist der Stand der Bauarbeiten – und so geht’s weiter
Auf einem begrünten „Bergpfad“ hoch zum Dachgarten schlendern und dabei einen fantastischen Blick über die Stadt genießen – das will der „Grüne Bunker St. Pauli“ Hamburgern und Touristen künftig bieten. Doch als Fundament für einen sicheren Schritt braucht es vor allem eines: Massive Stahlträger, die an der Fassade verankert werden. Jetzt kam es zum Meilenstein auf Hamburgs Riesenbaustelle.
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Auf einem begrünten „Bergpfad“ hoch zum Dachgarten schlendern und dabei einen fantastischen Blick über die Stadt genießen – das will der „Grüne Bunker St. Pauli“ Hamburgern und Touristen künftig bieten. Doch als Fundament für einen sicheren Schritt braucht es vor allem eines: Massive Stahlträger, die an der Fassade verankert werden. Am Mittwoch kam es zum Meilenstein auf Hamburgs Riesenbaustelle.
Jetzt kommt es auf Zentimeter an: Strikte Konzentration ist von den beiden Kranfahrern gefordert, die an diesem Mittwochvormittag einen 35 Tonnen schweren und 30 Meter langen Stahlfachwerkträger in 30 Metern Höhe balancieren. Per festen Eisenketten ist der Stahlkoloss an den beiden Seiten an den Kränen befestigt. Um ihn gleichmäßig in die Höhe zu bringen, müssen sich die Fahrer per Funk und Handzeichen abstimmen.
Grüner Bunker St. Pauli: Bauarbeiten gehen voran
Stück für Stück wird der Koloss in die passende Position an der Bunker-Westfassade gebracht. Hier soll er später einen Teil des „Bergpfads” tragen, der sich mit etwa fünf Metern Bereite, 300 Metern Länge und viel Grün entlang der Außenfassaden bis hoch zum etwa 58 Meter hohen Dachgarten schlängeln soll. Pfad und Garten sind Teile des Konzepts, das den Hochbunker in der Feldstraße verwandeln soll.
Schon nach etwa 20 Minuten ist der Fachwerkträger an Position gebracht, und die Montage an der Bunkerfassade hat bereits begonnen. Doch beendet ist dieser Arbeitsschritt, der einer der Meilensteine der riesigen Baustelle in Hamburg ist, damit noch lange nicht.
Riesen Baustelle in Hamburg: Bunker hat besondere Herausforderungen
Mit Vor- und Nachbereitung dauere die Befestigung allein dieses Bauteils etwa drei Wochen, erklärt Jens Siggelkow der MOPO. Er ist Diplom-Ingenieur und als Projektleiter bei „C+P Industriebau“ für diesen Teil der Bergpfad-Konstruktion verantwortlich. Etwa zehn Fachleute, darunter Monteure, Kranfahrer und Experten der Bohrfirma, sind allein an diesem Mittwochvormittag beteiligt.
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Das Schwierigste daran? Dort oben gebe es wenig Spiel und Bohrlöcher und Auflager müssen passen, erläutert Siggelkow. Das reine Hochbringen sei dabei aber nicht die größte Herausforderung, sondern die Vorbereitungen. „Hier müssen sich alle Gewerke gut abstimmen und zusammenarbeiten“, sagt er, „denn Korrekturen sind im Nachhinein sehr schwer.“
Auch der alte Bunker, an dessen Fassaden der Bergpfad verankert wird, bringt spezielle Herausforderungen mit sich, denn das etwa 80 Jahre alte Bauwerk wurde im Eiltempo mitten im Krieg errichtet. „Vor hier unten sieht alles glatt aus, aber das ist es nicht“, erläutert Siggelkow. Zudem besteht das Risiko, dass der Beton stellenweise porös ist. Auch das musste in den Vorbereitungen berücksichtigt werden.
Bunker St. Pauli soll noch 2022 fertig werden
Doch der heikle Schritt am Mittwochvormittag hat geklappt. Nun wird der Strahlträger mit den Vorrichtungen im bestehenden Bau verbohrt und am Donnerstag nachgemessen. Wenn alles passt, werden die Befestigungen anschließend einbetoniert.
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Bis der gesamte Bergpfad fertig ist, kann es noch einige Monate dauern. Laut Planung soll der „Grüne Bunker“ aber noch dieses Jahr fertig werden.