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  • Der verstorbene Radfahrer Same J.
  • Foto: privat/hfr

„Hat unsere Welt zerstört“: Vater stirbt unter Lkw: Der Hilferuf einer Familie

Billstedt –

Same J. ist 46 Jahre alt, dreifacher Vater und nach 14-monatiger Krankheit wegen den Folgen eines Verkehrsunfalls das erste Mal wieder mit dem Rad unterwegs zur Arbeit, als er am 2. Juni am Schiffbeker Weg von einem Laster überrollt und tödlich verletzt wird. Bekannte seiner Frau versuchen nun öffentlich, Spenden für die gebeutelte Familie zu sammeln – ihr droht nämlich der Rauswurf aus der Wohnung.

„Der Unfall hat unsere Welt zerstört“, sagt Swita (33), die Ehefrau des verstorbenen Same. Sie versucht, den Verlust ihres Mannes irgendwie in Worte zu fassen. „Wir hatten so viele Zukunftspläne, die jetzt Träume bleiben. Same hat sein Leben geliebt und war glücklich.“

Hamburg: Spendenaktion für Familie von verstorbenem Radfahrer

Am schwierigsten sei die Tatsache, dass der Unfallhergang noch immer ungeklärt sei. „Wir können es nicht nachvollziehen, wie so ein schrecklicher Unfall am helllichten Tag und auf offener Straße geschehen konnte“, so Swita. Vermutlich kam es zur Kollision, weil Same wegen einer Gehweg-Baustelle sein Rad zunächst auf dem Grünstreifen, dann – weil dieser dann auch mit Baumaterial gesäumt war – auf die Straße schieben musste. Die Polizei ermittelt.

14 Monate vor dem tragischen Unglück war Same bereits in einem Unfall verwickelt, wie die Polizei auf MOPO-Nachfrage bestätigte. Auch als Radfahrer. Damals war ein Kind in dem Unfall involviert – offenbar öffnete es nach dem Parken die Autotür, Same versuchte noch, auszuweichen und stürzte dabei schwer.

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14 Monate war er krankgeschrieben, seine Frau Swita nahm neben ihres Erzieherin-Jobs noch einen als Kassiererin an. Same kümmerte sich während dieser Zeit um die Kinder. Schon damals eine Notsituation, wie Swita erzählt.

Jetzt, nach dem Tod ihres Mannes, fürchtet sie um ihre Existenz und die ihrer drei Kinder (14, 11, 4) – und davor, umziehen zu müssen, „weil ich die Wohnung nicht mehr bezahlen kann“.

Deswegen hat ein Eltern-Paar, das Swita als Erzieherin aus der Kita kennt und von ihrem Schicksal mitbekommen hat, nun eine Online-Spendenaktion für die Familie gestartet. „Uns hat das sehr bewegt. Wir möchten Swita unbedingt unterstützen“, sagt Initiator Jan zur MOPO, und ergänzt: „Wir wollen, dass die Familie von noch mehr Ärger verschont bleibt und genug Zeit hat, sorglos zu trauern.“

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