Pride-Flagge

Die Pride-Flagge wird jährlich zum CSD am Hamburger Rathaus gehisst (Archivbild). Foto: dpa

Hasskriminalität in Hamburg: Angriffe auf queere Menschen sind weiter gestiegen

Lesbische, schwule und queere Menschen werden immer häufiger Anfeindungen und Übergriffen ausgesetzt – auch in Hamburg steigen die Zahlen alarmierend.

Das zeigt eine aktuelle Schriftliche Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Carola Ensslen. Demnach nahmen die Straftaten gegen queere Menschen im Jahr 2024 um 66 Prozent zu, nachdem sie bereits im Jahr 2023 um 75 Prozent nach oben geschnellt waren. Insgesamt verzeichnete die Polizei in Hamburg 149 Straftaten in den Bereichen „Geschlechtsbezogene Diversität“ und „Sexuelle Orientierung“. In 38 Fällen waren diese Straftaten mit Gewalt verbunden.

Gewalt gegen queere Menschen nimmt in Hamburg zu

Der Senat erklärt diesen Anstieg in der Kleinen Anfrage unter anderem damit, dass die entsprechenden Ansprechpersonen bei der Polizei Hamburg inzwischen bekannter geworden seien und deshalb auch mehr Menschen die Vorfälle zur Anzeige brächten.

„Dabei wird noch nicht einmal erfasst, wie viele Anzeigen über die Ansprechpartner der Polizei erstattet werden“, kritisiert Carola Ensslen. „Mir ist das zu dünn und spekulativ. Verkannt wird die drastische Zunahme von Hass im Inernet, die sich aus der Tabelle der einzelnen Taten ablesen lässt.“ Beunruhigend sei zudem die verbreitete Queerfeindlichkeit an Schulen.

Demo auf dem Rathausmarkt gegen Queerfeindlichkeit

„Auch die jüngsten Angriffe auf schwule Männer rund um den Stadtpark zeigen: Als queerer Mensch läuft man in Hamburg immer öfter Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden“, sagt Ensslen. Das gilt übrigens nicht nur für die Hansestadt: In Schleswig-Holstein erfasste das Innenministerium für 2023 insgesamt 68 Fälle von Hasskriminalität gegen queere Menschen, im Jahr 2022 waren es noch 44 gewesen. Aktuellere Zahlen liegen derzeit nicht vor.

An diesem Samstag um 18 Uhr findet anlässlich des internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit ein „Rainbow-Flash“ am Rathausmarkt statt. Organisiert wird die Demo vom Hamburger Lesben- und Schwulenverband. (aba)

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