• Ein beschmiertes Plakat der FDP in Hamburg.
  • Foto: FDP/Twitter

Hass-Welle gegen FDP: 800 Zerstörte Plakate und Parteiaustritte in Hamburg

„FCK NZS“, „Nazi Freund“, „Hurensohn“ – das sind nur einige der Beschimpfungen, die Wahlkämpfer der FDP in Hamburg derzeit aushalten müssen. Auch Hunderte Plakate wurden beschmiert oder zerstört. Jetzt solidarisiert sich Katharina Fegebank, Spitzenkandidatin der Grünen, via Facebook mit den Freien Demokraten.

Auf den Eklat in Thüringen, bei dem sich Thomas Kemmerich (FDP) mit den Stimmen der AFD zum Ministerpräsidenten wählen ließ und kurz darauf wieder zurücktrat, folgt nun eine Hass-Welle gegen die Partei in ganz Deutschland – und vor allem in Hamburg, wo Wahlkampf herrscht. Wahlplakate werden mit verfassungswidrigen Zeichen und Beschimpfungen beschmiert.

FDP in Hamburg: Zerstörte Plakate und Parteiaustritte

Rund 800 der rund 4000 FDP-Plakate, die für den aktuellen Wahlkampf geklebt und aufgehängt worden waren, seien seit vergangenen Mittwoch zerstört und beschmiert worden, teilte die FDP in Hamburg mit. „Das ist eine sehr hohe Zahl in einer kurzen Zeit.“ Im gleichen Zeitraum habe es in Hamburg etwa 15 Parteiaustritte aus der FDP gegeben. Auch das sei eine deutliche Häufung angesichts der kurzen Zeitspanne von weniger als einer Woche.

Klicken Sie hier für alle Informationen zur Bürgerschaftswahl in Hamburg

Michael Kruse, FDP-Fraktionschef in Hamburg, twitterte am Sonntagnachmittag ein Bild eines mit Wahlplakaten vollgestopften Autos. Er selbst habe 200 seiner Wahlplakate mit Beschimpfungen eingesammelt und schreibt dazu. „Thüringen ging gar nicht – aber das hier ist bestimmt nicht die Lösung“. Er ist der Meinung, dass Menschen, die so etwas tun die Demokratie nicht beschützen, sondern mit zerstören.

Auch der 18-jährige Hadi Al-Wehaily, welcher für die FDP in Hamburg kandidiert, bekommt den Shitstorm mit ab. Dabei kommen seine Eltern selbst aus dem Irak und der Ukraine. Die Bundeschefin der Jungen Liberalen, Ria Schröder, schreibt in ihrem Twitter-Post zu dem Thema: „Sowas ist einfach zum Kotzen“.

Das könnte Sie auch interessieren:  „Ich bin kein Nazi-Freund!“ – Warum einem Hamburger FDP-Mann die Tränen kommen

Auch Katharina Fegebank von den Grünen solidarisiert sich in einem Facebook-Post mit der FDP: „Den Hass der AFD bekämpft man nicht mit Hass auf andere Wer FDP-Politiker*innen tätlich angreift, Veranstaltungen stört & systematisch Plakate zerstört, setzt sich selbst ins Unrecht & schadet unserer liberalen Demokratie“, so Fegebank. „Unsere Solidarität unter Demokrat*innen ist unverbrüchlich.“ (se)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp