In schickem Hamburger Stadtteil: Ärztehaus vergammelt in Luxuslage
Der Klotzbau aus den 1970er Jahren steht unübersehbar am Kreisel Frauenthal/Harvestehuder Weg. Eigentlich sollte er längst verschwunden sein, damit hier 20 Wohnungen in bester Alster-naher Lage gebaut werden können. Doch nichts geschieht.
Der Klotzbau aus den 1970er Jahren steht unübersehbar am Kreisel Frauenthal/Harvestehuder Weg. Eigentlich sollte er längst verschwunden sein, damit hier 20 Wohnungen in bester Alster-naher Lage gebaut werden können. Doch nichts geschieht.
Inzwischen haben sich Graffiti-Sprayer und andere „Schmierfinken“ des schon lange leerstehenden Baus angenommen. Auf den Metallbriefkästen stehen sinnfreie Sprüche wie „100.000 Engel – 20.000 weiße Elefanten“ oder „Rolling Thunder Medizin“. Mit Medizin hatte die frühere Nutzung des Gebäudes allerdings zu tun: Mehrere Ärzte hatten hier ihre Praxen, außerdem gab es in dem Gebäude Firmenbüros, aber auch kleine Apartments.
Schandfleck: Bauantrag oder Abbruchantrag nie gestellt
Doch vor einigen Jahren wurde allen Mietern gekündigt mit der Begründung, man wolle abreißen und neu bauen. Auf MOPO-Nachfrage erklärte das zuständige Bezirksamt Eimsbüttel, dass bereits am 3. Dezember 2021 ein Vorbescheid an den Eigentümer herausgegangen sei. Demnach wäre hier nach dem Abbruch die Errichtung eines viergeschossigen Wohnhauses mit Staffelgeschoss möglich. 20 Wohneinheiten hätten am Frauenthal gebaut werden können.
Doch den nötigen Bauantrag hatte der Immobilien-Besitzer nie gestellt. Auch einen Abbruchantrag stellte der Mann nicht. Warum, ist unklar.
Das Bezirksamt Eimsbüttel hatte zunächst noch geprüft, ob hier im Rahmen des Wohnraumschutzgesetzes eine Zwischenvermietung der Apartments angeordnet werden könnte. Nach „eingehender Prüfung“ habe man sich dann aber dagegen entschieden. Offenbar war der Zustand der Wohnungen zu schlecht.
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Vorerst scheinen die Harvestehuder weiter mit diesem Schandfleck leben zu müssen – auf unbestimmte Zeit.