Parkplatz-Streit in Eppendorf – überraschende Wende
Gute Nachrichten am Julius-Reincke-Stieg in Eppendorf: Ende vergangenen Jahres hatte der Landesbetrieb Verkehr (LBV) neue Bewohnerparkzonen in dem Stadtteil eingerichtet. Alle Anwohner konnten entsprechende Parkausweise beantragen, um nicht drei Euro pro Stunde zahlen zu müssen – bis auf die Mieter in der kleinen Sackgasse. Sie wandten sich in ihrer Verzweiflung an die MOPO, jetzt machte die Behörde eine Kehrtwende.
Gute Nachrichten am Julius-Reincke-Stieg in Eppendorf: Ende vergangenen Jahres hatte der Landesbetrieb Verkehr (LBV) neue Bewohnerparkzonen in dem Stadtteil eingerichtet. Alle Anwohner konnten entsprechende Parkausweise beantragen, um nicht drei Euro pro Stunde zahlen zu müssen – bis auf die Mieter in der kleinen Sackgasse. Sie wandten sich in ihrer Verzweiflung an die MOPO, jetzt machte die Behörde eine Kehrtwende.
Eigentlich hieß es knallhart: Alle Mieter am Julius-Reincke-Stieg sind vom Anwohnerparken ausgeschlossen. Deshalb blieb ihnen zwischen 9 und 20 Uhr das kostenlose Parken in der umliegenden Zone verwehrt.
Anwohnerparken Eppendorf: Gibt es genug Stellplätze?
Der Grund? Die Straße ist ein Neubauquartier. Dort seien ausreichend private Stellplätze geschaffen worden, argumentierte der LBV. Ja, es gebe eine Tiefgarage, erzählte Mieter Lukas Dau (37). Insgesamt stünden den 24 Mietern im Neubau dort 21 Parkplätze zur Verfügung. Hinzu komme der Altbau mit sechs Wohneinheiten sowie einer Begegnungsstätte. Dazu gehörten wiederum zehn Stellplätze, von denen fünf allerdings bereits an die soziale Einrichtung vermietet seien.

Als er mit seiner Frau und Kindern vergangenes Jahr einzog, seien alle Parkplätze aber schon vermietet gewesen. Als Schiffsplaner im Hafen arbeite er auch mitten in der Nacht und sei auf das Auto angewiesen.
Baueigentümer ist der Bauverein der Elbgemeinden, der die Entscheidung des LBV auch nicht nachvollziehen konnte. „Für uns handelt es sich um eine starke Ungleichbehandlung unserer Mitglieder“, sagte Sprecher Felix Ebeling. Die Genossenschaft ging daraufhin noch einmal in Gespräche mit der Behörde – mit einem Happy End.
Anwohner dürfen jetzt doch Ausweise beantragen
„Wir haben vergangene Woche die Nachricht erhalten, dass wir ab sofort dazu berechtigt sind, Ausweise zu beantragen“, freut sich Dau. Woher der plötzliche Sinneswandel? „Hintergrund ist der geringe Anteil an Wohneinheiten in Relation zur Gesamtmenge der Antragsberechtigten in der Zone“, sagt Sprecher Jannik Jakubke.
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Was heißt das? Stand Januar 2023 gebe es in dem Gebiet 2930 Parkplätze und 2440 erteilte Bewohnerparkausweise. „Die Erteilung einer zusätzlichen, geringen zweistelligen Zahl von Bewohnerparkausweisen ist angesichts dieser Daten vertretbar.“
Für Lukas Dau und seine Nachbarn heißt das, dass sie endlich die Parkplätze nutzen können – ohne Knöllchen zahlen zu müssen. Die fünf Parkplätze im Julius-Reincke-Stieg selbst bleiben Pflege- und Lieferdiensten sowie Handwerkern und Besuchern vorbehalten.